Begeisterndes Volleyball-Spektakel in Dresden
Mit einem hart erkämpften 3:1 (20:25, 25:22, 38:36, 25:18)-Sieg gegen den GSVE Delitzsch verabschiedeten sich die VC-Männer in ihrem letzten Heimspiel der Saison 2016/17 von ihrem treuen Publikum.
Sachsenderbys gegen Delitzsch sind seit jeher ein besonderes Spektakel. Auch diesmal zog dieses Match mit 550 Zuschauern eine Rekordkulisse in den Volleydome Bürgerwiese – und sie haben ihr Kommen nicht bereut, denn beide Mannschaften lieferten sich einen spektakulären Kampf. Während die Gäste mit einem Sieg ihren 4. Tabellenplatz verteidigen wollten, brauchten die VC-Männer im Kampf um den Klassenerhalt unbedingt den Erfolg.
Infolge Krankheit von Richard Peemüller sah sich VC-Trainer Marco Donat gezwungen, sein Team umzustellen. So begann er mit folgender Aufstellung: Daniel Schmitt (Z), Marcel Rosenlöcher (D), Carsten Böttcher, Martin Kroß (beide AA), Lukas Maase, Christian Heymann (beide MB), Hannes Fogut (L). Im Laufe des Spieles kamen Paul Schneider, Felix Weishaupt und Klaus Kunert zum Einsatz.
Die Gastgeber begannen nervös und leisteten sich anfangs einige Fehler. Sie gerieten 1:6 in Rückstand, den sie durch Nachteile am Netz und zu geringem Druck im Aufschlag über den gesamten ersten Satz nicht aufholen konnten. Bei 13:17 nahm der VC-Coach einen Doppelwechsel Schneider/Weishaupt für Schmitt/Rosenlöcher vor. Der Rückwechsel erfolgte bei 18:23. Die Gäste kamen vornehmlich durch Robert Karl und Benedikt Bauer zu Punkterfolgen. So ging der erste Satz mit 25:20 verdient an die Pietzonka-Männer.
Im zweiten Abschnitt hatten die VC-Männer ihre anfängliche Nervosität abgelegt, und mit Paul Schneider, der für Marcel Rosenlöcher auf das Feld kam, erhöhten sie den Druck im Angriff. Nach ausgeglichenem Beginn setzten sich die Dresdner durch ein Ass von Martin Kroß, sowie erfolgreiche Angriffe von Christian Heymann und Carsten Böttcher auf 12:8 ab und bauten diesen Vorsprung auf 16:10 aus. Doch bei 17:15, für den der ehemalige Dresdner Robert Karl maßgeblich sorgte, war dieser Vorsprung fast aufgebraucht. Bei 18:15 wechselte der VC-Coach Klaus Kunert für Lukas Maase ein. Vor allem Carsten Böttcher sorgte für einen beruhigenden 24:19-Vorsprung, aber durch unkonzentriert verschlagene Angriffe der Gastgeber kamen die Gäste wieder auf 22:24 heran, ehe Lukas Maase, der bei 22:18 zurück kam, mit einem erfolgreichen Schnellangriff den Satzerfolg zum 25:22 sicher stellte.
Durch Unkonzentriertheiten gerieten die VC-Männer zu Beginn des dritten Satzes mit 9:13 in Rückstand. Durch Fehler im Aufschlag und im Angriff gaben die Gäste diesen Vorsprung aber wieder aus der Hand. Anschließend sorgten Christian Heymann und Martin Kroß für die 16:13-Führung der Gastgeber. Der von den Gästen kaum zu stoppende Carsten Böttcher sowie Paul Schneider und Lukas Maase erhöhten auf 22:18. Anschließend brachten Robert Karl und Benedikt Bauer die Nordsachsen wieder auf 23:24 heran, und der folgende Delitzscher Angriff landet im Aus, so dass es eigentlich 25:23 für den VC Dresden stand. Die Gäste sahen diese Entscheidung der 1. Schiedsrichterin Marlen Albrecht anders, und ihr Kapitän Maik Winkler diskutierte minutenlang mit der zusehends mehr verunsicherten Schiedsrichterin, bis diese ihre getroffene Entscheidung doch noch zurücknahm und es beim 24:23 für die Gastgeber blieb. So verhalf sie ungewollt den Zuschauern zu einem anschließenden großen Spektakel beider Mannschaften, denn beide Teams wollten den wichtigen Satzerfolg und lieferten sich nun mit spektakulären Aktionen einen atemberaubenden Kampf um jeden Punkt, der bei wechselnden Führungen schließlich nach sagenhaften 41 Minuten mit einem 38:36-Erfolg für die Gastgeber endete, die dadurch mit 2:1 nach Sätzen in Front zogen.
Die Entscheidung im vierten Satz fiel in der Schlussphase des Abschnitts, als die Hausherren einen 16:18-Rückstand in eine 19:18-Führung verwandelten und anschließend Carsten Böttcher, der überragende Spieler auf dem Feld, seine Mannschaft mit 23:18 auf die Siegerstraße brachte. Ein Ass von Martin Kroß und ein verschlagener Delitzscher Angriff sorgten schließlich für den 25:18-Satzerfolg und damit für den hart erkämpften, aber verdienten 3:1-Sieg des VC Dresden.
Zu Recht wurde Carsten Böttcher, der in dieser Woche Vaterglück erlebte und den wir viel Freude mit seiner kleinen Tochter wünschen, als MVP des VC Dresden ausgezeichnet. MVP des GSVE wurde Robert Karl.
Wie wichtig dieser Sieg im Kampf um den Klassenerhalt ist, zeigt die 1:3-Niederlage der Leipziger in Stuttgart, denn damit vergrößerte der VC Dresden seinen Vorsprung gegenüber den Messestädtern, die derzeit mit Stuttgart auf den Abstiegsplätzen liegen, auf 3 Punkte. Die Donat-Männer, die mit 31 Punkten aktuell auf Platz 9 liegen, benötigen nun im letzten Saisonspiel in Fellbach womöglich noch einen einzigen Satzgewinn, um den Klassenerhalt ganz sicher zu erreichen.
VC-Trainer Marco Donat: „Ein großes Kompliment an meine Mannschaft für diesen leidenschaftlichen Kampf. Delitzsch war der erwartet schwere Gegner. Im 1. Satz konnten wir unsere Nervosität erst zum Ende langsam ablegen. Das war die Grundlage für die folgenden Sätze. Wir haben um jeden einzelnen Punkt hart gekämpft. Das war entscheidend für unseren Sieg. Jetzt brauchen wir im letzten Spiel in Fellbach noch einen einzigen Satzgewinn, um den Klassenerhalt endgültig zu sichern. Für die Vorbereitung auf dieses wichtige Spiel haben wir jetzt zwei Wochen Zeit, die wir intensiv nutzen werden.“
Libero Paul Wegener, der diesmal nicht zum Einsatz kam: „Das war heute unser bestes Spiel der Saison.“
Rolf Hiecke