Drama um Jugendmannschaft des VC Dresden bei DM
Es sollte der Höhepunkt der Saison werden und wurde zum großen Jammertal. Die unter 14-Jährigen des Volleyball Club Dresden traten am Wochenende, 20./21. Mai 2023, zu den Deutschen Meisterschaften vor heimischem Publikum in Dresden an. In der 27-jährigen Vereinsgeschichte war der VCD bereits zum dritten Mal Ausrichter einer Jugend-DM. In dieser Altersklasse wird noch vier gegen vier auf verkleinertem Feld gespielt. Zum Ende der Vorrunde verletzten sich gleich drei Dresdner Spieler zum Teil schwer. Ein solcher Ausfall wäre für kein Team des Turniers verkraftbar gewesen. Die Dresdner landeten am Ende nach fünf Niederlagen auf dem 16. Platz. Das ist vor heimischem Publikum besonders bitter.
In den ersten beiden Spielen lief alles noch normal. Gegen die SG Rotation Prenzlauer Berg wurde nur knapp verloren, gegen den Rumelner TV schon deutlicher. Um trotzdem noch die Medaillenchance am Leben zu halten, musste unbedingt ein Sieg gegen das Team Tecklenburger Land (NRW) her. Der erste Satz wurde auch überlegen mit 25:11 gewonnen. Dann nahm das Drama seinen Lauf. Bei unglücklichen Aktionen hatten sich zwei Spieler verletzt und Trainer Stefan Thormeier war zum Auswechseln gezwungen. Der erste Ausfall konnte noch halbwegs kompensiert werden. Zwei Matchbälle konnten aber nicht verwertet werden. Die Tecklenburger nutzten stattdessen ihrerseits die eigene dritte Chance zum Satz-Ausgleich.
Harte Regel angewandt
Im Tiebreak wurde es dann turbulent. Bei 13:10-Führung passierte die zweite schwere Verletzung. Nun musste wieder ein Spieler aufs Feld, der auch schon angeschlagen gewechselt worden war. Die Regeln hätten vorgesehen, dass das Spiel hätte abgebrochen werden müssen mit Wertung für die Tecklenburger, wenn das Dresdner Team nur noch zu dritt auf dem Feld gewesen wäre. Nach längerer Spielunterbrechung stellte sich der angeschlagene Spieler noch mal mit aufs Feld, ohne jedoch groß eingreifen zu können.
Die anderen drei Spieler mühten sich anfangs auch erfolgreich und hatten sich zwei weitere Matchbälle erkämpft, angefeuert von den Rängen im Volleydome Bürgerwiese. Doch auch diese Matchbälle konnten nicht genutzt werden. So wurde es ein tränenreiches Spielende und es ging für das Team in die Runde der vier Gruppenvierten. Auch hier wurde trotz der großen Schwächung des Teams wieder gut dagegengehalten – aber wieder auch erfolglos.
Hoffnung fürs nächste Jahr
“Wir haben am Anfang gegen zwei bessere Mannschaften verloren, das muss man anerkennen. Dass wir uns aber nicht wie geplant, unter den Plätzen 9 bis 12 einordnen konnten, hat natürlich mit den Verletzungen zu tun, die in dem Ausmaß auf dem Niveau wohl kein Team weggesteckt hätte”, sagt Thormeier, der allen eine schnelle Genesung wünscht. Dass es für die Dresdner schwer werden würde, gegen die stärksten Teams zu bestehen, war auch deshalb klar, weil die Dresdner das jüngste Team stellten. “Wir haben ein- bis eineinhalb Jahre jüngere Spieler auf dem Feld gehabt als alle anderen. Das macht uns auch wieder Hoffnung fürs nächste Jahr, bei dem diese Spieler noch einmal in der U14 antreten können”, sagt der Trainer.
Turniererfahrungen sind für die jungen Spieler sehr wichtig für die weitere Entwicklung. Auf so dramatische hätten die Dresdner allerdings liebend gern verzichtet.
Dank an alle Unterstützer
Glückwunsch an die neuen Titelträger aus Sachsen! Die L.E. Volleys aus Leipzig wurden nach holprigem Start ins Turnier am Ende doch noch ihrer Rolle als Mitfavoriten gerecht und gewann das äußerst spannende und hochklassige Finale gegen FT 1844 Freiburg mit 2:1 nach Sätzen.
Neben der Heimstätte des VC Dresden, dem Volleydome Bürgerwiese, wurde zudem in der Sporthalle des Gymnasiums Pieschen gespielt. Der neue Schulcampus bot mit seiner neuen Turnhalle exzellente Bedingungen für die Sportler. Vielen Dank, dass der VCD für diese Meisterschaft dort zu Gast sein durfte.
Am Ende wurde der Verein allseits für die ansonsten fast reibungslose Ausrichtung der Meisterschaft der 16 besten Vereine Deutschlands der unter 14-Jährigen gelobt. Der Verein dankt allen Helfern, Sponsoren und sonstigen Unterstützern von ganzem Herzen. Auch wenn der sportliche Erfolg dieses Mal nicht alles überstrahlen konnte, war die Ausrichtung des Turniers ein wichtiger Höhepunkt für den Verein. Die jungen Spieler holten sich jede Menge Erfahrung gegen starke Gegner. Zudem rückte der Verein insgesamt über die Grenzen von Nachwuchs, Leistungssport und Breitensport zusammen. “Ich denke, es war alles in allem eine erfolgreiche Ausrichtung dieses Turniers”, sagt Cheforganisator Stefan Benderoth. Fotos und Weiteres vom Turnier gibt es dann demnächst noch auf der Homepage des Vereins oder auf der, die extra für diese Meisterschaft angelegt wurde. (gk)