Ein einziger Satz fehlt zum Klassenerhalt
Der VC Dresden verlor bei SV Fellbach, dem Meister der letzten beiden Jahre, mit 0:3 (19:25, 15:25, 20:25) und muss in die Dritte Liga absteigen.
Der Dreikampf zwischen den L.E. Volleys, TSV Grafing und VC Dresden um den Klassenerhalt gestaltete sich am letzten Punktspieltag der Saison äußerst spannend. Die im Abstiegskampf erprobten Männer aus Grafing ließen in Mainz nichts anbrennen und sicherten sich mit einem klaren 3:0-Sieg den Klassenerhalt. So wurde aus dem Dreikampf ein Fernduell der beiden sächsischen Teams. Die L.E. Volleys drehten nach dem Verlust des ersten Satzes das Spiel gegen schwache Freiburger und gewannen mit 3:1. So brauchten die Dresdner VC-Männer beim SV Fellbach mindestens einen Satzgewinn zum Klassenerhalt. Doch daraus wurde gegen den wieder erstarkten Vorjahresmeister leider nichts.
Im ersten Satz konnten die VC-Männer das Spiel bis 12:14 offen gestalten, ehe sie mit 13:21 deutlich in Rückstand gerieten und den Abschnitt mit 19:25 verloren.
Den zweiten Satz dominierten die Gastgeber von Beginn an und setzten sich klar mit 25:15 durch.
Im dritten Abschnitt keimte noch einmal Hoffnung im VC-Lager, denn die Gäste lagen zur ersten technischen Auszeit erstmalig in diesem Spiel in Front: 8:7. Bis 18:20 bestanden durchaus noch berechtigte Hoffnungen auf den für den Klassenerhalt notwendigen Satzgewinn, aber Fellbach gewann mit 25:20 schließlich auch diesen Abschnitt. Damit waren nach 67 Minuten die 0:3-Niederlage und damit auch der Abstieg der Dresdner VC-Männer besiegelt. Ob Martin Kroß über seine Wahl zum MVP besonders glücklich war, wird bezweifelt.
Die Dresdner begannen er mit folgender Aufstellung: Daniel Schmitt (Z), Paul Schneider (D), Carsten Böttcher, Martin Kroß (beide AA), Lukas Maase, Christian Heymann (beide MB), Hannes Fogut (L). Im Laufe des Spieles kamen, Richard Peemüller, Eric Scholz und Klaus Kunert zum Einsatz.
Wie eng die Entscheidung im Abstiegskampf war, zeigt die folgende Übersicht:
Nach Pkt. 5.2.2 der Bundesspielordnung gelten folgende Prioritäten bezüglich des Abstiegs:
a) Anzahl der Punkte: Leipzig und Dresden je 31
b) Anzahl der gewonnenen Spiele: Leipzig und Dresden je 10
c) der Satzquotient: Leipzig 42:51 = 0,8235 und Dresden 41:50 = 0,820.
Daraus ergibt sich: Hätten die VC-Männer im Laufe der Saison einen einzigen Satz mehr gewonnen, wären sie mit einem Satzverhältnis von 42:50 = 0,84 nicht abgestiegen. Möglichkeiten zu diesem einen zusätzlichen Satzgewinn gab es im Laufe der Saison genug. Das weiß auch die Mannschaft genau.
Trotz des Abstiegs nach einem äußerst knappen Saisonausgang ist es Fakt, dass die Entscheidung der sportlichen Leitung des VC Dresden richtig war, mit einer solch jungen Mannschaft – der neben dem außer Konkurrenz spielenden Jugendteam aus Friedrichshafen jüngsten der Liga – diese Zweitliga-Saison zu bestreiten, denn sie hat die jungen VC-Spieler in ihrer sportlichen Entwicklung einen großen Schritt voran gebracht. Jetzt gilt es für Sportdirektor Sven Dörendahl und Trainer Marco Donat, das Team so zu formieren, dass es in der kommenden Drittliga-Saison den sofortigen Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga schafft. Dazu wünschen wir ihnen viel Erfolg.
Rolf Hiecke