Mit Richard Peemüller im Gespräch

3. Liga, Nachwuchs | 20.07.2016

Als Jugendspieler gehörte Richard Peemüller in der vergangenen Saison zu den Leistungsträgern des VC-Männerteams, das als überlegener Spitzenreiter der Dritten Liga Ost den Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd schaffte. Nach Abschluss der Drittliga-Saison stand für ihn und seine Mannschaft die Deutsche Jugendmeisterschaft U 20 auf dem Programm. Anschließend ging es mit Benno Hartung, der im September 2015 vom VC Dresden zum Bundesstützpunkt VCO Berlin gewechselt war, auf das Beach-Feld. Beide starten an diesem Wochenende bei der Beach-DM in Kiel.
Mit Richard führten wir das folgende Gespräch.

Im März hast Du mit dem Männerteam die Saison 2015/16 in der Dritten Liga Ost mit großem Vorsprung vor der Konkurrenz beendet. Wie bewertest Du rückblickend diese Saison, auch hinsichtlich Deiner persönlichen sportlichen Entwicklung?
Ich finde, wir haben als Team eine starke Saison gespielt und uns dann zu Recht mit dem Meistertitel belohnt. Unser Vorteil war unser großer Kader, durch den wir vor allem in den knappen Spielen viele Optionen zum Wechseln hatten und so gegenüber dem Rest der Liga im Vorteil waren. Ich denke, wir haben so verdient die Liga mit großem Vorsprung gewonnen.
Ich persönlich habe mich super entwickelt in dieser Saison, ich bin vom Ergänzungsspieler zu einer festen Säule für das Team gereift. So bekam ich viel Vertrauen von Trainer Sven Dörendahl, was ich ihm durch konstant gute Leistungen zurückzahlte. Unterm Strich habe ich echt viel dazu gelernt und mich enorm entwickelt. Genau das ist der Weg, den ich weiter gehen möchte. Dazu braucht man viele Spiele auf hohem Niveau, und diese habe ich vergangene Saison bekommen. Dabei habe ich von den älteren erfahrenen Spielern gelernt, in knappen Situationen ruhig zu bleiben. So nehme ich aus dieser Saison viel mit in die neue und freue mich darauf, mich persönlich immer weiter zu entwickeln.

Nächstes Highlight war die Deutsche Jugendmeisterschaft U 20, bei der Euer Team den 9. Platz belegte. Bist Du mit dieser Platzierung zufrieden?
Um ganz ehrlich zu sein, ein 9. Platz bei einer DM stellt mich nicht zufrieden. Für mich persönlich ist das eher ein enttäuschendes Ergebnis, denn mit einem so gut besetzten Kader wäre deutlich mehr drin gewesen. Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr besser abschneiden und wir endlich mal zeigen, was wir können.

Was waren aus Deiner Sicht die Gründe dafür, dass Euer mit vielen Drittliga- und Regionalliga-Spielern gut besetztes Team keine bessere Platzierung erreichte?
Aus meiner Sicht war die fehlende Konstanz in der Annahme das größte Problem. Dadurch konnten wir nicht mehr unser variables Angriffsspiel aufziehen. Durch viele Fehler im eigenen Spiel haben wir den Gegner so zu leicht wieder ins Spiel gebracht und uns so das Leben selber schwer gemacht. Wenn man in der einen oder anderen Situation etwas abgebrühter ist und weniger Eigenfehler im Spiel macht, landet man – denke ich – viel weiter vorn und nimmt vielleicht sogar eine Medaille mit. Aber das haben wir an dem Wochenende in Schwerin nicht geschafft und sind so zu Recht Neunter geworden.

Unmittelbar nach dieser DM begann für Dich und Deinen Partner Benno Hartung die Saison auf dem Beachfeld. Erster Höhepunkt war die DM am 10. Juni in Marl. Dort kamt Ihr auf Platz 9 ein. Wie bewertest Du dieses Ergebnis?
Auch dieses Turnier lief nicht nach Plan, wir haben eine gute Vorrunde gespielt. Sind dann aber leider schon im Achtelfinale rausgeflogen. Mein persönliches Ziel war das Erreichen des Viertelfinals,  und das haben wir knapp verpasst. Klar war es sicherlich ungünstig, so früh auf den späteren Deutschen Meister zu treffen. Aber auch dieses Spiel hätten wir nicht verlieren müssen. Die DM war in einer Phase, in der wir es meist nie länger als einen  Satz lang geschafften haben, das zu spielen, was wir können. Durch die starken Schwankungen in unserem Spiel war für uns an diesem Wochenende nicht mehr drin. Aber trotzdem war es ein Turnier, wo wir wieder viel an Erkenntnissen gewonnen haben und viele Erfahrungen sammeln konnten.

Wie bist Du mit dem weiteren Verlauf der Beach-Saison zufrieden? Ihr habt ja ausschließlich an Männer-Turnieren teilgenommen.
Wir sind sehr schwach gestartet und haben uns gut reingesteigert. Am Anfang konnten wir immer nur phasenweise unser Leistungsvermögen abrufen, so waren die Ergebnisse eher weniger zufriedenstellend. Unsere Konstanz haben wir dann ab Mitte Juni gefunden. Wir haben dann auch gute Spiele gezeigt und sind immer besser in Fahrt gekommen. Ganz besonders stark fand ich das A+ Turnier auf dem Dresdner Altmarkt. Da haben wir richtig stark gespielt und uns dann auch mit Platz 7 belohnt. Die letzten zwei Wochen liefen eher schlecht, da ich mich in Leipzig beim Turnier am Daumen verletzt habe und so pausieren musste.

Mit welchen Erwartungen fährst Du zur Beach-DM U 19 nach Kiel?
Ich hoffe, wir schaffen es ein gutes Turnier zu spielen, bei dem wir eine konstant gute Leistung abrufen. Wenn wir das schaffen, sollte eine gute Platzierung kein Problem sein. Als Ziel stelle ich mir das Viertelfinale. Das müssen wir aufgrund unseres Leistungsvermögens erreichen. Wenn man einmal dort angekommen  ist, steht die Tür für mehr offen. Dann wird man sehen, wie wir diese nutzen können. Die Vorfreude ist auf jeden Fall groß, denn das ist unsere letzte U19 Beach-DM in Kiel. Die möchte ich noch einmal genießen, denn das großartige Ambiente am Meer macht diese Deutsche Meisterschaft immer einzigartig.

Anfang August beginnt Eure Vorbereitungsphase auf die neue Hallensaison in der 2. Bundesliga Süd. Diese Liga ist für Dich und den Großteil Deiner Mannschaftskameraden Neuland. Gleichzeitig werdet Ihr mit Marco Donat auch von einem neuen Trainer betreut. Mit welchen Erwartungen gehst Du in diese Saison?
Ich freue mich auf die neue Saison, das neu zusammengestellte Team und den neuen Trainer. Das wird meine erste Zweitligasaison und die Vorfreude ist echt groß. Ich hoffe, dass sich die neuen Spieler schnell in die Mannschaft integrieren und wir uns so schnell als Team finden. Gespannt bin ich auch auf den neuen Trainer, wir hatten leider bis jetzt noch nicht so viel mit einander zu tun, da ich viel im Sand war. Ich denke Herr Donat ist ein guter Coach und wird viel mit uns jungen Spielern arbeiten, genau darauf freue ich mich. Denn ich bin ein junger ehrgeiziger Spieler, will mich immer weiter entwickeln. Dafür sind – denke ich – in der kommenden Saison Topbedingungen geboten. Ich hoffe, ich kann durch gute Leistungen das Team verstärken und so weiter eine stabile Säule für das Team sein. Unser Ziel muss ganz klar der Klassenerhalt sein. Wenn wir alle konzentriert arbeiten und als Team gut funktionieren, bin ich optimistisch, dass wir das schaffen.

Vielen Dank für das interessante Gespräch. Ich wünsche Dir und Benno viel Erfolg bei der Beach-DM U 19 an diesem Wochenende.

Das Gespräch führte Rolf Hiecke.