Rabenschwarzes Wochenende für VCD
Es sollte ein richtungsweisendes Wochenende für das Team Dentalservice Gust VC Dresden in der 2. Volleyball-Bundesliga der Männer werden. Nach zwei Niederlagen in den Sachsen-Derbys in Leipzig und Delitzsch stehen die Dresdner jetzt mitten im Kampf um den Klassenerhalt. Der 1:3-Niederlage am Sonnabend bei den L.E. Volleys in Leipzig folgte eine 0:3-Pleite beim bis dahin sieglosen Tabellenletzten GVSE Delitzsch.
Gegen Leipzig hatten die Fans des VCD anfangs noch Hoffnung. In einem ausgeglichenen ersten Satz machten die Dresdner am Ende etwas weniger Fehler, was folglich den Satzgewinn brachte. Nur kurz führte das zu mehr Sicherheit in den eigenen Aktionen. Die Führung im zweiten Satz wurde aber wieder mit eigenen Fehlern aus der Hand gegeben und damit auch der Satz. Danach brach das Team komplett ein. Eine Erklärung dafür dürfte der Schlüssel für zukünftige Erfolge sein. Bisher gibt es diese Erklärung aber nicht. Libero Martin Merkel zeigte noch die stabilste Leistung und wurde von Leipzigs Coach zum MVP ernannt.
Kurzes Aufbäumen
So viel man sich dann auch für den Sonntag vorgenommen hatte, es wurde nicht besser. Die ersten beiden Sätze begannen nach krassen eigenen Fehlern gleich mit Rückständen für den VCD. Die Aufschläge kamen entweder gar nicht oder wurden von den Delitzschern problemlos angenommen. Delitzschs Zuspieler Felipe Pardini Glaser konnte seine Mitspieler nach Belieben einsetzen. Wie erwartet, passierte das meist über die Mitte. Gegen dieses Prunkstück der Delitzscher fand der VCD das gesamte Spiel über nie einen Zugriff.
Wenn mal ein Angriff abgewehrt wurde, machte eine Netzberührung der Blockspieler auch das wieder zunichte. Selbst nach einer guten Annahme taten sich Dresdens Angreifer schwer, den Ball zu einem Punkt zu verwerten.
Zu kurz war das Aufbäumen Mitte des dritten Satzes, um dem Spiel noch mal eine Wende zu geben – so sehr sich die vier angereisten Dresdner Fans auf der Tribüne auch mit Anfeuerungsrufen mühten. Am Ende waren zwölf Fehlaufschläge, vier Netzberührungen, sechs Angriffe ins Aus und drei nach Fehleinschätzung ins Feld fallende Bälle viel zu viele Eigenfehler. Allein diese Punkte reichten für einen kompletten Satz für den Gegner aus. In dieser Verfassung wird es sehr schwer mit dem Klassenerhalt.
Große Verunsicherung im Team
Dentalservice Gust VC Dresden steht jetzt auf Platz 11 der Tabelle nur noch einen Punkt vor den drei Abstiegsplätzen. In Delitzsch wurde Simon Gilbrich zum MVP ernannt, der mit Angriff und sogar im Einer-Block punktete. Auf den Rest der Mannschaft hatte das leider keinen Einfluss. Zwar musste das Team erneut auf Karl-Lennart Klehm verzichten und auch Benno Hartung fehlte. Begründung für den allgemeinen Leistungsabfall kann das aber nicht sein.
“Es herrscht derzeit eine große Verunsicherung. Dem gesamten Team fehlt das Selbstvertrauen und das steckt offenbar alle an. Jetzt müssen wir die zwei Wochen bis zum nächsten Punktspiel nutzen, um Wege zu finden, wie wir das vermeiden können”, sagt der Sportliche Leiter des VCD, Sven Dörendahl.
Jetzt kommen Youngstars und der Tabellenzweite
Der allgemeinen Ratlosigkeit muss schnellstens eine Wende folgen, wenn man dem eigenen Anspruch gerecht werden will, Bundesliga-Volleyball in Dresden zu sichern. Ein Viertel der Saison ist fast vorbei.
Umso mehr ist jetzt die Unterstützung all derer gefordert, die sich das Saisonziel Klassenerhalt so sehr wünschen. Da gibt es für Spieler und Fans am übernächsten Wochenende gleich wieder zweimal an einem Wochenende die Chance, Punkte zu holen. Leichte Aufgaben gibt es in dieser Liga allerdings nicht.
Dentalservice Gust VC Dresden empfängt zuerst am 30. Oktober, ab 20 Uhr, im Volleydome Bürgerwiese den Tabellennachbarn (10.), die Volley Youngstars Friedrichshafen und am Sonntag, dem 31. Oktober, um 16 Uhr, den aktuellen Tabellenzweiten TV/DJK Hammelburg. (gk)