Stadt nimmt Trainingsstätte weg – U16 holt trotzdem Medaille!
Was für ein Erfolg trotz der folgenschweren Entscheidung des Dresdner Oberbürgermeisters! Sport in den Dresdner Sporthallen ist kaum noch möglich. Wo bleiben unsere Kinder in der schwierigen Zeit? Es muss andere Lösungen durch den Oberbürgermeister in Dresden geben, als unsere Kinder auf die Straße zu setzen! Hier der Bericht von der Sachsenmeisterschaft U16 Volleyball in Zittau, den wir uns ganz anders gewünscht hätten.
Am vergangenen Wochenende fand diese Meisterschaft der U 16 männlich in Zittau statt. Anders als geplant, musste unsere Mannschaft den Weg nach Zittau antreten. Eigentlich wollte unser Verein die Sächsische Meisterschaft ausrichten. Doch vor knapp anderthalb Wochen mussten wir den Verband darüber informieren, dass wir die Meisterschaft nicht ausrichten können. Der Grund hierfür war die sehr kurzfristige Sperrung von vielen größeren Sporthallen in Dresden. So war unsere Halle an der Bürgerwiese eine der ersten, die innerhalb von wenigen Stunden geräumt werden musste.
Training im Stadtpark
Was das für unsere Mannschaft in der Vorbereitung zur Sachsenmeisterschaft bedeutete, musste man erst in vielen Gesprächen klären und erklären. Die letzte Woche der Vorbereitung begann mit einer Trainingseinheit im Stadtpark Bürgerwiese! Eine passende Hallenzeit war nicht zu bekommen. Dass das nichts mit Leistungssport zu tun hat, dürfte jedem klar sein.
Darüber hinaus half uns der VC Olympia Dresden mit einem Trainingsspiel gegen die zweite Damenmannschaft in dieser sehr schweren Phase, die kurz vor einer Meisterschaft aber immens wichtig ist. Nach fast zwei Jahren Corona-Pause starteten wir erst im Herbst in die neue Saison. Es war ein herber Schlag. Die Realität zeigte erstmals wieder, wo unser Team aktuell steht.
Der erste Wettkampf der U16 sollte die Sichtungsmaßnahme in Leipzig sein. Hier standen sich mit uns Reudnitz und Leipzig überhaupt nur drei Teams in einem kleinen Vergleich gegenüber. Beide Spiele wurden verloren, so dass wir folglich nur den 3. Platz belegten. Das einzig Positive war die Nominierung von fünf Spielern in den Landeskader (Artur F., Ben H., Jona A., Fynn G. und Til P.).
Ein herber Schlag nach dem anderen
Der nächste herbe Schlag kam mit dem ersten Spieltag der Jugendliga U16. Hier wollte unser Team es eigentlich besser machen, aber auch hier sollte uns die Realität wieder einholen. Dass Leipzig unserem Team weit voraus gewesen ist, haben wir bereits beim Sichtungsturnier gesehen. Im Spiel gegen Chemnitz haben wir den nächsten starken Gegner gehabt und auch hier klar mit 2:0 verloren. Auch Chemnitz schien im Vergleich zu unserem Team leistungsmäßig sehr weit weg zu sein.
Da heißt es nur eines: Wir mussten den Kampf im Training in den letzten Monaten aufnehmen. Doch immer wieder wurden wir durch äußere Umstände zurückgeworfen. Erst die für uns unbegreifliche Absage der Jugendspielrunden wegen Corona. Die Einzigen, die regelmäßig in der Schule getestet wurden, mussten also wieder einmal herhalten.
Der nächste Schlag war, dass das von uns selbst organisierte Turnier aufgrund von Corona-Regeln abgesagt werden musste. Aber nicht genug damit auch weitere Turniere fielen für uns ins Wasser, was die Vorbereitung auf sportliche Höhepunkte erheblich störte.
Zweieinhalb Wochen vor der Sachsenmeisterschaft erwischte es auch noch den Trainer, der knapp zehn Tage in Quarantäne musste. Zu guter Letzt wurde uns nun auch noch die Trainingsstätte genommen, ohne dass die Trainingszeiten ersetzt werden konnten. Also alles im allen eine sehr schwere Hypothek, mit der unser Team klarkommen und allen Widerständen trotzen musste.
Beste Leistung überhaupt
Am vorigen Sonntag war es dann endlich soweit. Unser erster Gegner war Reudnitz, gegen die man beim Sichtungsturnier noch unterlegen war. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung konnte man dieses Mal Reudnitz mit 2:0 besiegen, was ein wichtiger Schritt im Verlaufe des Turniers war. Im zweiten Spiel gegen Zittau war das Team des VCD deutlich überlegen und es stand nach dem 2:0 im Halbfinale um die Meisterschaft.
Jetzt sollte das seit Monaten anvisierte schwere Spiel um das Finale und somit die Qualifikation zur Regionalmeisterschaft folgen. Wir haben gewusst, dass es gegen Chemnitz nur über Kampf und unbedingtem Willen gehen würde. Was unser Team dann leistete, war im ersten Satz das beste Spiel, was die Mannschaft bis jetzt überhaupt gezeigt hatte. Am Ende des ersten Satzes stand ein 25:12 auf der Anzeigetafel!
Wir wussten, dass Chemnitz noch einmal kommen würde und wir dagegen halten müssten. Anfangs lief der Satz noch wie im ersten Durchgang. Wir dominierten das Spiel und konnten uns absetzen. Dann konnte Chemnitz aber die Partie wieder offen gestalten, auch weil sich in unserem Spiel Fehler einschlichen und die Sicherheit etwas verloren ging. Gegen Ende des Satzes beim Spielstand von 21:21 war wieder alles offen und jetzt hieß es für unser Team noch einmal, sich richtig reinhängen.
Mit einer prima Mannschaftsleistung und Unterstützung von den Rängen konnte sich unser Team schließlich auch den zweiten und entscheidenden Satz holen und stand an diesem Tag zu recht im Finale.
Die Geschichte des Finales ist dann schnell erzählt. Leipzig als Topfavorit wurde seiner Rolle gerecht und ließ unserer Mannschaft zu keiner Zeit die Chance zu gewinnen. Leipzig gewann klar mit 2:0 und war gerechter Meister in der U16.
Chancenlos sich zu verbessern
Jetzt geht es für beide Teams in zwei Wochen zur Regionalmeisterschaft, welche für uns das Ziel war. Was wird uns dort erwarten? Klar ist, dass auch hier Leipzig kaum zu schlagen sein wird, aber auch die Landesauswahl aus Thüringen wird dort als eine Mannschaft antreten und für uns nach allem, was man weiß, eine Nummer zu groß sein. Trotzdem fahren wir dorthin.
Dass wir noch irgendwie im Training aufholen können, ist ausgeschlossen. Am Donnerstag trainiert das Team erst mal wieder im Stadtpark. Wahrscheinlich bekommen wir noch ein bis zwei Trainingseinheiten in einer Halle in den beiden Wochen bis zur Meisterschaft. Das Ziel kann also nur lauten, nicht Vierter und damit Letzter zu werden.
Ein spezieller Dank geht von uns noch einmal an das gesamte Team des VCO Dresden, welches uns in den schweren Zeiten sehr geholfen hat. (Benderoth)
Im Bild: Unsere U16 holt Silber bei der Sachsenmeisterschaft in Zittau. Foto: privat