Dresden unterliegt knapp in spannendem Sachsen-Derby
Mehr als zwei Stunden dauerte am Sonntag, dem 20. November, das hart umkämpfte Sachsen-Derby in der 2. Volleyball-Bundesliga der Männer. Am Ende siegten die Gäste vom GSVE Delitzsch vor der stimmungsvollen Kulisse von über 300 Zuschauern im Volleydome Bürgerwiese beim Team Dentalservice Gust VC Dresden mit 3:2 (30:32, 25:19, 20:25, 25:22, 9:15). Mit dem einen Punkt, den es für das 2:3 gibt, bleiben die Dresdner auf Platz 10 in der Tabelle und damit über dem Strich und so auch im Soll im Kampf um den Klassenerhalt. Delitzsch ist jetzt jedoch mit den zwei gewonnenen Punkten einen an die Dresdner herangerückt.
Es war ein Spiel voller Emotionen und viel Nervosität. Das zeigte sich direkt nach Anpfiff, als die Gäste nach Annahmefehler und Netzberührung gleich 2:0 in Führung gingen. Immer wieder wechselte die Führung. Erst nach Verlängerung konnten die Dresdner den 1. Satz für sich verbuchen. Drei Delitzscher Satzbälle konnten abgewehrt werden. Mit dem vierten eigenen hieß es dann 32:30. Sicherheit sollte an diesem Abend voller Dramatik nicht mehr aufkommen, das galt für beide Teams.
Im zweiten Satz hatten die Delitzscher immer ein Stück die Nase vorn und im dritten wieder die Hausherren. Die Blockreihen dominierten auf beiden Seiten, die Fehleranzahl in Annahme und Angriff ungewöhnlich hoch.
Emotionen kochen über
Im vierten Satz kochten die Emotionen dann über. Bei 8:2-Führung feierten die mitgereisten Delitzscher Fans schon euphorisch. Doch ebenso schnell, wie die Dresdner in Rückstand geraten waren, holten sie diesen auch wieder auf. Der eingewechselte Felix Weishaupt beendete eine ganz starke Rally zum 10:14, was wie ein Startknopf für die Aufholjagd wirkte. Bei eigener 18:17-Führung schienen die Dresdner – unermüdlich angefeuert von ihren Fans – die Delitzscher nun zu überrollen. Doch das Wellental der Gefühle sollte weitergehen – leider wieder abwärts.
Exemplarisch stand dafür der erst 18-jährige Simon Gilbrich, der mal wieder als Zuspieler in die heiße Phase des umkämpften Spiels geworfen wurde. “Der Junge hat Eiswasser in den Venen”, hieß es im Kommentar im Livestream. Tatsächlich machte er mit einem Ass den ersten Satz zu. Im vierten unterlief ihm stattdessen ein Fehler, der Satzball für Delitzsch bedeutete. Die Gäste kämpften verbissen um den Punkt und holten sich den vierten Satz.
Im Tiebreak wurde dann deutlich, dass die Dresdner zuletzt kaum geordnet trainieren konnten. Fast die halbe Mannschaft fehlte wegen Infekten und leichten Verletzungen. Am Sonntag standen zwar alle wieder auf dem Feld, die Kraft reichte aber nicht, um den nun clever agierenden Delitzschern genügend Paroli bieten zu können. Die Luft war auf dem Feld raus, so sehr das Publikum auch für extreme Lautstärke sorgte. So jubelten die Delitzscher über den ersten Auswärtssieg in der Saison.
Typisches Derby
“Es war ein typisches Derby, ein harter Kampf mit viel Emotionen und leider auch Fehlern auf beiden Seiten”, erklärt Dresdens Trainer Stefan Benderoth. Positiv stimmt ihn für die nächsten Spiele, dass sich im Vergleich mit den letzten Spielen der “Block deutlich verbessert hat”.
Das Team war am Sonntag zwar wieder komplett, allerdings hatten viele Spieler erheblichen Trainingsrückstand. “Deshalb fehlt aktuell etwas an Abstimmung in Block/Abwehr sowie in Zuspiel/Angriff”, erklärt der Trainer.
Angstgegner aus Bayern kommt
Am Sonnabend, 26. November, geht es dann zunächst zum Auswärtsspiel zum Tabellensiebten TuS Kriftel nach Hessen. Das Spiel kann im Livestream auf DeutschlandTV verfolgt werden.
Das nächste Heimspiel steht am Sonntag, dem 4. Dezember, an. Dann ist Angstgegner TSV Mühldorf zu Gast. Nach sechs Niederlagen in Folge in den letzten drei Jahren soll nun endlich der erste Sieg gegen die Bayern her, die aktuell hinter Dresden auf einem Abstiegsplatz in der Tabelle positioniert sind. Mit den eigenen Fans im Rücken, sollte für die Dresdner dieses Mal aber einiges möglich sein. Wer die Begeisterung im Sachsen-Derby erlebt hat, wird bestimmt in den Volleydome Bürgerwiese wiederkommen. Tickets gibt es an der Abendkasse oder jetzt schon online über die Vereinshomepage. (gk)