Ausfälle waren nicht zu kompensieren
Erneut war für das Team Dentalservice Gust VC Dresden in der 2. Bundesliga gegen den TSV Mühldorf nichts zu holen. Die Hausherren vom TSV gewannen am Sonnabend, 13. November, mit 3:1 (25:20, 25:19, 23:25, 25:20). Gegen Mühldorf konnte der VC Dresden noch nie gewinnen. Dieses Mal waren die Vorzeichen wieder alles andere als gut.
Den Schwung aus dem Sieg gegen Friedrichshafen vor zwei Wochen konnte das Team nicht mit in dieses Match nehmen. Denn neben Libero Martin Merkel, der aus familiären Gründen fehlte, konnten auch Diagonal Lukas Klapper und Zuspieler Simon Gilbrich krankheitsbedingt nicht mit nach Bayern reisen. Merkel ist derzeit eine Bank in der Annahme, Klapper war in den letzten beiden Spielen der Punkte-Lieferant schlechthin und Gilbrich war in den vorangegangenen acht Spielen schon dreimal MVP. Damit musste knapp die Hälfte der Stammmannschaft ersetzt werden. Besonders bitter war, dass in Mühldorf auch Nachwuchs-Bundestrainer Dominic von Känel auf der Tribüne saß. Der 17-jährige Gilbrich hatte sich mit seinen Leistungen wieder ins Blickfeld der Auswahl-Trainer gerückt.
Ausgeglichener Beginn
Trotz der Ausfälle machte es die Mannschaft am Anfang aber ganz gut. Benno Hartung kam als Diagonal gut rein. Marc-Leon Vogt setzte als Zuspieler seine Teamkollegen gut ein. Auch der nach Verletzung wieder einsatzfähige Karl-Lennart Klehm sorgte mit einer seiner ersten Ballberührungen gleich für einen Blockpunkt.
Nur eines war wieder eklatant. Zum x-ten Mal in dieser Saison kamen die Aufschläge nicht. Sowie sich die Dresdner mit großem kämpferischen Aufwand den Ausgleich oder eine Führung sicherten, brachten sie sich mit Fehlern wieder um den Lohn. Mühldorf nahm die Einladungen gern an und holte sich ziemlich leicht die ersten beiden Sätze.
Beim Stand von 21:15 für die Hausherren im dritten Satz, sah es schon nach einem schnellen Spielende aus. Die Kommentatoren im Livestream machten sich schon Gedanken, wer MVP werden könnte. Da hatte noch keiner Till Sittner auf der Rechnung, denn der kam noch gar nicht zum Einsatz.
Paul Schneider mutig und erfolgreich
Eine strittige Schiedsrichterentscheidung später und eine folgende Aufschlagserie vom nun eingewechselten Sittner, mit dessen Flatter-Aufschlägen die Mühldorfer gehörige Probleme hatten, stand es plötzlich 22:21 für Dresden. Die Spieler des VCD zeigten nun eine ganz andere Körpersprache. Die Köpfe waren wieder oben. Paul Schneider verwertete zwei Angriffe und war auch beim Satzball mutig im Aufschlag. Am Ende blieb Felix Weishaupt Sieger im Drück-Duell an der Netzkante. Nur noch 1:2 nach Sätzen, es war wieder alles drin.
Im vierten Satz schlichen sich jedoch von Anfang an wieder zahlreiche Fehler ein, vom Aufschlag über Annahme bis zum Angriffsball ins Aus. Die Mühldorfer mussten gar nicht selbst für ihre Punkte sorgen. So hat der VC Dresden am Ende verdient verloren. Angesichts der Voraussetzungen, mit denen nach Mühldorf gereist werden musste, war das dennoch keine Katastrophe. Trainer Peisl fehlten einfach die Optionen. Zwischenzeitlich versuchte er es vergeblich mit Mittelblocker Christian Heymann auf Diagonal.
“Es lag heute an uns selbst”
Dresden bleibt mit acht Punkten auf Platz 11 der Tabelle der 2. Bundesliga Süd hängen. Weil die Verfolger auch patzten, steht die Mannschaft weiter über dem Strich, der am Ende der Saison den Klassenerhalt bedeuten würde. Zum MVP wurde der erst 19-jährige Till Sittner gekürt, der im dritten Satz maßbeglich für die kleine Wende sorgte.
Till Sittner: “Es lag an uns selbst heute. Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht. Wir werden aber weiter Vollgas geben, denn wir haben die Fähigkeiten, alle in dieser Liga zu ärgern.”
In Mühldorf spielten: Marc-Leon Vogt, Christian Heymann, Martin Kroß, Benno Hartung, Karl-Lennart Klehm, Paul Schneider, Felix Weishaupt, Florian Rietz, Till Sittner
Das nächste Spiel ist ein Heimspiel am Sonnabend, 20. November, 20 Uhr, im Volleydome Bürgerwiese gegen den Tabellensiebten FT Freiburg. Aktuell findet das Spiel mit Zuschauern bei Einhaltung der 2G-Regel statt. Sollte sich bis dahin noch etwas ändern, werden wir hier auf der Homepage informieren. (gk)
Im Bild Till Sittner bei der Annahme. Foto: VC Dresden/Eric Münch