Fotos: Dirk Michen
Grandioses Heimfinale der Saison
Auch Tage danach wird immer noch darüber gesprochen! Es war ein würdiges Topspiel am vergangenen Sonnabend. Rund 450 Zuschauer sahen, wie unser junges Team dem Meister im letzten Heimspiel der Saison 2018/19 im heimischen Volleydome mächtig Paroli bot. Das war Werbung für den Volleyball, die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Schade, dass nun eine erfolgreiche Saison schon wieder vorbei ist. Zwar unterlag unser VC Dresden dem nun feststehenden Meister und Aufsteiger GSVE Delitzsch nach zwei Stunden großem Kampf mit 2:3 (-18; 25; 25; -24; -13), war jedoch ebenbürtig.
Das hoch emotionale Heimspielfinale in der 3. Liga Ost drohte zu Beginn der Partie noch zu einer einseitigen Angelegenheit zu werden. Schwächen in der Annahme und ein nahezu nicht vorhandener Block ließ die Gäste und deren 70 mitgereiste Fans zunächst jubeln. Mit 25:18 gewann Delitzsch diesen ersten Satz und ließ dem VCD keine Chance.
Doch die Dresdner gaben keineswegs klein bei – weder auf dem Spielfeld, noch auf den gut gefüllten Zuschauerrängen. So zeichnete sich gleich zu Beginn des zweiten Satzes ein vollkommen anderes Bild ab. Druckvolle Aufschläge und ein aggressiv zupackender Block verunsicherten zunehmend das Spiel der designierten Meister und der VC Dresden konnte sich früh absetzen. Lukas Klapper, inzwischen auf der Diagonalposition eingesetzt, war kaum zu bremsen und das Dresdner Spiel wurde variabler. Ein Spiegelbild des ersten Satzes, nur mit vertausche Rollen. Mit 25:18 ging der Satz deutlich an unseren VCD.
Mit Beginn des dritten Satzes kam es dann zu dem erwarteten, an Spannung kaum zu überbietenden Spitzenspiel. Wechselnde Führungen bei knappen Abständen – das war nichts für zart besaitete Zuschauer. Beide Teams spielten zu diesem Zeitpunkt mit dem sprichwörtlichem „Messer zwischen den Zähnen“ und schenkten sich nichts. Nach einer Aufschlagserie vom Delitzscher Kapitän Paul Lohrisch und einem daraus resultierenden Rückstand von 15:19 schien der Satz für die Dresdner bereits verloren. Die von Niklas Peisl genommene Auszeit verfehlte ihre Wirkung nicht. Punkt für Punkt kämpfte sich der VC Dresden heran und entriss den sichtlich verunsicherten Delitzschern den schon sicher geglaubten dritten Satz mit 25:23.
Auch im vierten Satz konnte sich zunächst keines der beiden Teams entscheidend absetzen. Getragen vom frenetischen Jubel der mitgereisten Gästefans blieben die Delitzscher auch in diesem Satz immer auf Augenhöhe und es entwickelte sich ein Herzschlagfinale. Beim Stand von 24:23 hatte der VC Dresden bereits einen Matchball, der jedoch nicht verwertet werden konnte. Mit 26:24 ging der Satz dann doch noch hauchdünn an die Delitzscher, die somit vorzeitig die Meisterschaft und den Aufstieg in die 2. Bundesliga feiern konnten.
Wer jetzt dachte, der VC Dresden würde sich seinem Schicksal ergeben, sah sich umgehend getäuscht. Mit viel Kampfgeist wehrten sich die Spieler um Kapitän Paul Schneider gegen die drohende Niederlage. Da jedoch auch der GSVE nicht gewillt war, sich mit Meisterschaft und Aufstieg zufrieden zu geben, gab es auch im fünften Satz einen harten Kampf beider Spitzenteams. Mit einem Block der Delitzscher zum 15:13 endete schließlich das Spiel. Die Freude kannte keine Grenzen mehr. Meisterschaftsjubel des Gästeteams plus Gesänge der mitgereisten Fans hallten durch den Volleydome Bürgerwiese.
Mit dem verdienten Punktgewinn der Dresdner gegen einen würdigen Meister sicherten sich die Spieler des VCD vorerst den zweiten Platz in der Meisterschaft und holten sich ihren verdienten Applaus vom versöhnlich gestimmten Publikum ab. Nun geht es beim letzten Auswärtsspiel der Saison gegen den bereits feststehenden Absteiger VSV Jena. Ein Punkt würde am Sonnabend, dem 6. April, genügen, um die Vizemeisterschaft endgültig zu feiern.
Sportdirektor Dörendahl: „Das war die beste kämpferische Leistung des Teams in dieser Saison gegen einen absolut würdigen Meister und Aufsteiger. Ich freue mich, dass wieder ein sächsisches Team in der Bundesliga spielt und wünsche Delitzsch viel Erfolg in der kommenden Saison. Vielleicht sehen wir uns ja in der übernächsten Saison in der 2. Liga wieder. Wenn wir es regelmäßig schaffen, so ein Feuer aufs Parkett zu bekommen wie heute, stehen die Chancen dafür jedenfalls gut.“ (sd)
Für den VCD spielten: Nils Püschel, Niklas Peisl, Christian Heymann, Jens Pollak, Sebastian Rösler, Ritchie Riedel, Martin Kroß, Paul Schneider, Tino Walter, Moritz Mitbauer, Lukas Klapper,