Marco Donat neuer Coach des Zweitliga-Teams des VCD
Nach dem Rücktritt des erfolgreichen Trainers Sven Dörendahl am Ende der Drittliga-Saison 2015/16 stellt der VC Dresden nun mit Marco Donat den neuen Trainer für den Zweitliga-Aufsteiger vor. Mit Marco Donat, der zuletzt den Drittliga-Kontrahenten TSV Zschopau erfolgreich betreute, kommt ein sehr erfahrener Trainer in die Elbmetropole. Mit ihm führten wir das folgende Gespräch:
Für die meisten der Dresdner Volleyballfans und unserer Leser bist Du sicherlich neu. Kannst Du Dich ihnen etwas näher vorstellen?
Ja, gern. Als Spieler habe ich in der 2. und 1. Bundesliga in Deutschland für Bottrop gespielt. Noch während meiner Zeit in Bottrop habe ich einen Sommer in den USA mit Beachvolleyball verbracht. Danach ging ich nach Conflans in Frankreich. Dort musste ich aber meine aktive Karriere aufgrund einer Verletzung an den Nagel hängen.
Als ich dann nach Deutschland zurückkehrte, bin ich wieder bei Bottrop gelandet und war dort einige Jahre als Co-Trainer in der 1. Bundesliga tätig. Die Zeit war für mich sehr lehrreich, da ich das Glück hatte, mit erfahrenen Trainern wie Teun Buijs oder Dr. Igor Prielozny zusammenarbeiten zu dürfen. Die letzten beiden Jahre – das erste Jahr in der 2. Liga und danach in der 1. Liga – habe ich zusammen mit Goran Aleksov ein Trainer-Team gebildet.
Nach dem Aus der Bottroper Mannschaft brauchte ich eine Pause. Die hat 1 ½ Jahre gedauert, aber wenn man einmal vom Volleyballvirus infiziert ist, findet man immer wieder den Weg zurück zum Sport. Ich bin beruflich in Chemnitz gelandet und mein letzter Verein VC Zschopau, den ich als Chef-Trainer betreute, liegt ja nicht weit von Chemnitz entfernt.
Wie sieht es mit der 2. Bundesliga aus?
Mit der 2. Liga Süd hatte ich bisher nur wenige Kontaktpunkte. Ich habe mir in der letzten Saison ein paar Spiele angeschaut und war von der Grundqualität überrascht. Die 2. Liga Süd ist eine starke Liga, viele Vereine haben sehr gute Strukturen.
Wie ist es zum Kontakt zwischen Dir und dem VC Dresden gekommen?
Sven (Dörendahl – die Redaktion) und ich kennen uns schon ein paar Jährchen. Ich wohne derzeit in Chemnitz, was auch relativ nah an Dresden liegt. Sven hat mich irgendwann mal gefragt, was ich nächste Saison machen würde – und naja das Ergebnis ist, dass ich jetzt in Dresden bin.
Mit welchen Erwartungen an den neuen Verein und Deine neue Mannschaft kommst Du nach Dresden?
Der VC Dresden hat sehr gute Strukturen, eine sehr gute Jugendarbeit und fantastische Fans. Ich freue mich riesig auf meine neue Aufgabe. Meine Erwartungen an die Mannschaft sind Wille, Einsatz und Freude am Volleyball. Das ist nicht immer so einfach, da wir hier nicht von Profisport sprechen können. Alle Spieler haben einen Job, gehen zur Schule oder in die Universität. Das alles unter einen Hut zu bekommen, ist nicht einfach. Ich denke aber, genauso wie ich brennen auch meine Spieler auf die neue Saison.
Nachdem einige der erfahrenen Spieler in der nächsten Saison nicht mehr höherklassig spielen werden, wirst Du sicher eine Mannschaft mit vielen sehr jungen, talentierten Spielern übernehmen. Ist das eine neue besondere Herausforderung für Dich?
Ja, es ist eine besondere Herausforderung, aber eine schöne. Neu ist diese allerdings für mich nicht, denn in meinen letzten Teams hatte ich immer ein paar sehr junge Spieler dabei, die man an das Niveau der jeweiligen Liga heranführen musste. Wir haben in Dresden sehr viele Talente und die möchte ich gerne nutzen.
Du kennst die Mannschaft aus der vergangenen Saison in der Dritten Liga Ost. Muss sie im Hinblick auf die 2. Bundesliga aus Deiner heutigen Sicht punktuell verstärkt werden?
Der Unterschied zwischen der 3. und 2. Liga ist groß, nicht so groß wie zwischen 1. und 2. Liga. Dennoch darf man aber diesen Unterschied nicht unterschätzen. Die Stärke der Mannschaft, die letzte Saison aufgestiegen ist, lag in dem Team selbst. Wir müssen diese Stärke weiter aufbauen, und natürlich müssen wir die Abgänge kompensieren, aber da mache ich mir gar keine Sorgen. Genau wie die Mannschaft ist auch das Management des VC Dresden reif für die 2. Liga. Es wird sehr viel und hart gearbeitet und ich stehe im engen Kontakt mit Sven.
Wann beginnt Deine Trainertätigkeit beim VC Dresden?
Ich werde natürlich zum ersten Trainingstag der Vorbereitung anwesend sein, wann dieser sein wird, wird noch festgelegt. Wie ich schon sagte, stehe ich schon jetzt in sehr engen Kontakt mit Sven, um alles perfekt vorzubereiten. Darüber hinaus habe ich mir auch schon mal die Regionalmeisterschaft der A-Jugend angeschaut.
Mit welcher Zielstellung gehst Du in die neue Saison?
Wir wollen das tolle Dresdner Publikum mit engagierten Volleyball voller Einsatz und Leidenschaft begeistern, dennoch kann nur der Klassenerhalt zählen.
Apropos Bottrop. 2011 spielte der VC Dresden als Zweitligist im Achtelfinale des DVV-Pokals gegen den Erstligisten RWE Volleys Bottrop. Mein Bottroper Ansprechpartner war damals der engagierte Manager Wolfgang Donat. Bist Du mit ihm verwandt?
Ja, er ist mein Vater.
Vielen Dank für das Gespräch. Ich wünsche Dir mit Deiner neuen Mannschaft viel Erfolg und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit Dir.
Das Gespräch führte Rolf Hiecke.