VC-Damen mit Sieg und Niederlage im beschaulichen Reinhardtsdorf
Nachdem der erste Spieltag in der Bezirksklasse Ost für die 1. Damenmannschaft des VC Dresden mit zwei Siegen in heimischer Halle gekrönt wurde, ging es nun nach Reinhardtsdorf in der Sächsischen Schweiz – und das schöne Reinhardtsdorf ist immer eine Reise wert! …vor allem, wenn man mit dem Mindestziel von drei Punkten und einem sicheren Tabellenplatz nach Hause gehen kann.
Am zweiten Spieltag der Bezirksklasse Ost durfte die 1. Damenmannschaft des VC Dresden ins beschauliche Reinhardtsdorf in die Sächsische Schweiz fahren. Die Gegnerinnen waren zum einen die Gastgeberinnen vom Königsteiner VG und zum anderen die knackig jungen Newcomer vom VC Olympia III.
Zum Sonntagmorgen (un)gewohnt frisch und munter startete die erste Partie des Tages 9:30 Uhr gegen den Königsteiner VG. Aus den vergangenen Jahren ist uns dieser Gegner bekannt und daher wissen wir, dass wir das Match locker gewinnen können – vier bis fünf Spielsätze aber genauso gut möglich sind. Mit dieser ambivalenten Einstellung starteten wir unser Trauerspiel. Die Gegnerinnen wussten gleich zu Beginn unsere Fehler für sich zu nutzen und setzten sich nahezu problemlos mit 13:7 Punkten ab. Es funktionierte überraschend wenig. Die Angriffe waren zaghaft, die Abwehr schob die Verantwortlichkeiten hin und her und zu alledem schienen sich die Linien im Feld irgendwie auch noch zu verschieben. Ein Wechsel auf der Diagonal- und Zuspielposition brachte, Gott sei Dank, noch den Knoten zum Platzen und schwuppdiwupp arbeiteten wir uns, fast schon selbstverständlich, zum 17:18 heran und komplettierten mit einem souveränen 25:20- Satzgewinn. Weil das Katz-und-Maus-Spiel so lustig ist und die Zuschauer nicht merken sollten, dass wir schon länger Volleyball spielen, hatten wir dem Gegner im zweiten Satz wieder 5:1 Punkte Vorsprung gelassen. Beim 5:8 nahmen sie ihre erste Auszeit, beim 9:8 nahmen wir unsere erste Auszeit, und von da an reichten wir uns die Punkte ungleichmäßig hin und her. Richtig hübsch anzusehen war das, was wir lieferten, aber immer noch nicht. Beim Stand von 21:21 war es genug der Albernheiten und wir machten mit 25:22 den Sack zu; 2:0 für den VCD. Unschlüssig, ob wir unseren gewohnten Schuh weiter durchziehen oder uns doch auf unser gewohntes Niveau begeben und dem „vier Satz“-VC Dresden alle Ehren machen sollten, nutzten wir die ersten Ballwechsel zum 3:3 und trafen eine Entscheidung: die Sonne scheint, wir wollen alle zeitig heim, und das Trainerherz ist auch nicht mehr fit genug für so viel Drama. Kurzum: Das Trauerspiel wurde beendet, die Angriffsarme aufgezogen, die Taktikaugen aufgemacht und die Gegnerinnen zu Fehlern und zur Verzweiflung gezwungen. Es klappte fast alles und stellenweise war es sogar ein volleyballerisches Augenschmäuschen…wenn man für die VC Damen war. Spiel aus, 25:17, 3:0 Spielgewinn für die Barbies vom VC.
Die gezeigte Leistung war nichts, woran man anknüpfen sollte, schon gar nicht, wenn sich der zweite Gegner „Die DSC Talente“ nennt. Die eigene Fehlerzahl war einfach unentschuldbar hoch und kein bisschen unserer Fähigkeiten und Möglichkeiten gebührend; die drei Punkte nehmen wir dennoch sehr gern mit nach Hause und freuen uns, dass wir erneut ein 3:0 klar machen konnten.
Doch erst einmal war Zeit, die neuen Gegnerinnen im Duell gegen die Gastgeberinnen zu fokussieren, Schwachpunkte zu sondieren und die möglichen Taktiken zu deduzieren.
Der Königsteiner VG ließ sich relativ unspektakulär vom VCO wegfegen. Zwar war der Wille zum Widerstand bei den Gastgeberinnen offensichtlich da, nur das Fleisch wollte nicht so recht mit dem Tempo der 14-Jährigen mithalten. 0:3 muss sich der KVG nach kurzer Zeit geschlagen geben.
Noch bevor wir richtige kalt geworden waren, läuteten bereits die Glocken zum Grande Finale des Spieltages: Tabellenspitze gegen Aufstiegsanwärterinnen. Gegen den VCO galt es für uns zu zeigen, was in uns steckt und ob wir das Zeug haben, höher mitzuspielen und uns gegen härtere Kaliber durchzusetzen.
Wir acht „VC Talente“ standen der zwölffachen Ausführung von ambitioniertem, jugendlichem Esprit und Athletik gegenüber. Dass es leicht werden würde, traute sich keiner zu behaupten. Im ersten Satz wollten wir lediglich zeigen, dass wir mithalten können. Zug um Zug schafften wir einen Punkt nach dem anderen. In derselben Zeit, in der wir 11 Punkte erkämpften, schaffte der VCO jedoch die 25 Punkte voll zu machen. Es war nicht einfach, den richtigen Weg zu finden: mit Druck war es zu viel, auf Nummer sicher zu wenig. Unser Durchsetzungsvermögen wurde vom Respekt blockiert. Der erste Satz ging klar an den Nachwuchs. Ein Umschwung musste her; wir konnten uns nicht von Kindern vermöbeln lassen. Also Zöpfe fest gezogen und auf in Runde zwei! Plötzlich regte sich das Killergen. Was sollte passieren? Was hätten wir zu verlieren? Nichts! Einen Funken mehr Mut im Aufschlag und die gegnerische Annahme geriet ins Wanken; einen Hauch mehr Bums in den Angriff und die gegnerische Abwehr kommt ins Trudeln. Schnell sicherten wir uns die Führung und die Gesichter auf der anderen Seite wurden etwas länger. Die Mädchen waren sich ihrer Sache nicht mehr so sicher und legten nur noch – was unserer Abwehr die Möglichkeit zur Perfektion gab. Am Ende siegte das Glück und im letzten Moment ergatterten sich die Küken das 2:0 (25:23). Aber wir können das! Wir haben gezeigt, was in uns steckt; es war noch nicht vorbei. Zu Beginn des dritten Satzes knüpften wir nahtlos an unsere Leistungen an. Das Lob von der Zuschauerbank bestätigte dies nur. Den Ausgleich gab es erst beim 14:14. Und an dieser Stelle dürfen die Experten spekulieren, was passiert ist. Man muss es gesehen haben, um es zu glauben, und die richtigen Worte lassen sich in unserer Sprache dafür nicht finden. Die VCO-Mädchen ziehen an uns vorbei, gewinnen den dritten Satz mit 25:14 und holen sich den verdienten und hart umkämpften Sieg.
Natürlich sind wir enttäuscht, aber unser Revier haben wir markiert und gezeigt, dass wir haushoch siegen und mächtig Druck machen können. Für den Verlauf der Saison müssen wir allerdings noch ein Schippchen drauflegen.
Am Nikolaustag können wir in heimischer Halle unser Können erneut unter Beweis stellen, wenn die Gegner SV Blau-Gelb Stolpen II und TSV 1886 Lichtenberg I heißen.
Für die VC Dresden Damen I spielten: Jana B., Anja F., Viola L., Elke M., Svenja S., Betty S., Linda S., Nine Z.; Trainer: André Socha
Betty Schüler