VC Dresden trotzt den bayrischen Sturmböen
Es sollte eigentlich eine entspannte Fahrt in das bayrische Friedberg zum derzeit auf Platz 6 liegenden TSV werden. Früh um 8 Uhr trafen sich die Männer um Kapitän Tino Walter pünktlich zur Abfahrt bei zu diesem Zeitpunkt noch leichter Brise. Dass daraus später noch ein Sturm werden würde, lag weniger am Duell gegen den TSV Friedberg als an der brenzligen Wetterlage auf dem Heimweg.
Mit 3:1 (19;-26;14;21) besiegte das Team des VC Dresden die sich zwischenzeitlich vehement wehrenden Bayern am Ende doch recht deutlich. Zu groß war die Überlegenheit im Angriff über die Mittel- und Außenpositionen. Dabei hätte man durchaus schon eher und eventuell ohne Satzverlust fertig sein können, wenn sich nicht im zweiten Satz bei einer 24:19 Führung ein kollektives „na-den-einen-Punkt-machen-wir-schon-irgendwie“ eingestellt hätte. Die Gastgeber schlugen jetzt mit hohem Risiko auf. Annahme als auch Angriff seitens des VC Dresden waren plötzlich nicht mehr existent. Der TSV Friedberg wiederum spielte mit vollem Risiko und dem Wissen, dass man diesen Satz eigentlich nicht gewinnen kann, und wurde dafür, wie so oft und absolut verdient, vom Volleyball-Glücksgott geküsst. Der Aufschlag zum Satzgewinn der Hausherren landete unannehmbar an der Netzkante und tropfte nahe der Mittellinie ins Feld der Dresdner. Aus einer schon sicher geglaubten 2:0 Satzführung wurde der 1:1 Satzausgleich.
Recht schnell folgte im dritten Satz die von Trainer Niklas Peisl gestenreich geforderte Reaktion. Ungefährdet dominierte man diesen Satz in allen Elementen. Auch die in der Vergangenheit oftmals eintretende „Entspannungsphase“ bei hohen Führungen blieb aus und man gewann diesen Satz deutlich mit 25:14.
Ganz so leicht wollte sich der Gastgeber dann aber doch nicht in heimischer Halle ergeben. Durch sehr gute Abwehrarbeit und hohem Risiko im Aufschlag konnten sich die Bayern in der Anfangsphase einen besorgniserregenden Vorsprung erarbeiten. Beim 3:7 musste Coach Peisl bereits die erste Auszeit nehmen. Die Reaktion folgte sofort. Durch viel Einsatz in der Abwehr und kompromisslosen Angriffen fingen sich die VC-Männer wieder. Das hohe Aufschlagrisiko der Gäste verwandelte sich jetzt in eine Fehlerorgie und machte es den Dresdnern leicht sich einen kleinen Vorsprung zu erspielen und diesen bis zum 25:21-Satzerfolg und damit 3:1-Sieg zu halten.
Bei der anschließenden MVP-Wahl wurde Zuspieler Nils Püschel auf der Dresdner Seite mit der Goldmedaille des Siegers ausgezeichnet.
Trainer Niklas Peisl zum Spiel: „Es war eine ordentliche Teamleistung mit der richtigen Reaktion nach dem verschenktem 2. Satz. Kompliment an das Team, dass man diesen selbstverschuldeten Rückschlag so schnell abhaken konnte.“
Mit den erkämpften 3 Punkten belegt der VC Dresden somit vorerst wieder den 2. Platz in der Tabelle hinter dem Spitzenreiter GSVE Delitzsch. Allerdings mit einem Spiel mehr auf der Haben-Seite als der direkte Verfolger aus Leipzig.
Für den VC Dresden spielten: Nils Püschel, Sören Thede, Sebastian Rösler, Christian Heymann, Jens Pollak, Paul Schneider, Martin Kroß, Quentin Adam, Moritz Mitbauer und Tino Walter.