VC-Vorstand plant zweigleisig
Trotz Corona-Krise und damit auch ruhendem Spielbetrieb könnte es für die 1. Männermannschaft des VC Dresden doch noch den ersehnten Aufstieg geben. Der VC Dresden hat fristgerecht den Antrag auf Lizenzerteilung für die 2. Bundesliga gestellt. Dass dem zugestimmt wird, dafür spricht gegenwärtig mehr als dagegen.
Zum Lizenzantrag beantwortete der Vorsitzende des VC Dresden und Sportdirektor, Sven Dörendahl, die folgenden Fragen:
Wie ist der aktuelle Stand zum Aufstieg in die 2. Bundesliga?
Wir haben lange innerhalb des Vorstandes beraten und uns dazu entschlossen, den finalen Antrag auf Lizenzerteilung abzugeben. Voraussetzung dafür war eine genaue Kostenkalkulation und das Engagement von Sponsoren, um den finanziellen Mehraufwand ohne zusätzliche Belastung des Gesamtetats stemmen zu können. Das ist uns gelungen. Ein besonderes Dankeschön an dieser Stelle an unsere Hauptsponsoren Dentalservice Gust sowie Factum Immobilien AG, die sich ganz klar zum ambitionierten Ziel Bundesliga bekannt und ihr Sponsoring jeweils erhöht haben. Ohne diese zusätzlichen Zuwendungen hätten wir uns gegen die 2. Bundesliga entschieden, da nach wie vor eine gleichmäßige Entwicklung durch alle Leistungsbereiche des VC Dresden oberstes Ziel ist.
Wann rechnest Du mit einer Entscheidung der zuständigen Volleyball Bundesliga GmbH (VBL)?
Die Antragsfrist endete für alle am 15. Mai. Wir gehen von einer Entscheidung in den nächsten Tagen aus, weil wegen der Corona-Krise nur ein vereinfachtes Lizenzierungsverfahren von der VBL beschlossen wurde.
Mit welcher Zielstellung geht es in die 2. Bundesliga?
Die vergangene und nun abgebrochene Saison war nicht das, was wir uns alle eigentlich vorgestellt hatten. Hier muss man deutlich sagen, dass wir unseren sportlichen Ansprüchen hinterhergehinkt sind. Nichtsdestotrotz glaube ich an das Potenzial unseres jungen Teams und daran, dass wir in der 2. Bundesliga bestehen können, wenn jeder im Team sowohl sportlich als auch menschlich am gleichen Strang zieht. Zweifelsfrei würden wir um den Klassenerhalt kämpfen, aber so ist es im Sport in der Regel als Aufsteiger.
Wie weit ist die Kaderplanung gediehen?
Aufgrund der abgebrochenen Spielzeit konnten wir uns recht früh mit der Kaderplanung für die neue Saison 20/21 beschäftigen. Somit sind wir schon recht weit. Wir werden diesbezüglich unserem Gesamtkonzept treu bleiben und Wert auf Kontinuität in Verbindung mit der eigenen Nachwuchsarbeit legen. Personelle Details werden wir aber erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.
Wie optimistisch bist Du, dass dem Antrag zugestimmt wird? Uns hilft enorm, dass trotz des 4. Tabellenplatzes unsere Punktausbeute zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs ausreichend war, dass theoretisch noch der reguläre Aufstieg aus der 3. Liga Ost in die 2. Bundesliga möglich war. Außerdem gehörten wir zu den wenigen Mannschaften, die sich an der Vorlizenzierung beteiligt hatten. Beides haben sowohl die VBL als auch der Volleyballverband DVV als Voraussetzungen für einen Aufstieg formuliert. Das erfüllt in der 3. Liga Ost nur der TSV Mühldorf genauso wie wir. So können wir froh sein, dass wir Nutznießer dieses Beschlusses sind.
Wäre denn für beide Aufsteiger Platz in der 2. Bundesliga Süd? Das muss die VBL entscheiden. Ich habe noch keine Informationen, wie viele Zweitligisten eine Lizenz beantragt haben. Die beiden Staffeln der 2. Bundesliga sind ja auf 14 Vereine begrenzt. Wir könnten uns auch damit anfreunden, in der 2. Bundesliga Nord zu starten.
Das Gespräch führte Rolf Hiecke.