Viele Fragen nach dem Lokalderby gegen den DSSV

Regionalliga | 07.11.2016

Das Regionalliga-Team des VC Dresden gewann am 6. November das Lokalderby beim Dresdner SSV mit 3:2 (25:20, 25:14, 25:27, 17:25, 16:14), aber viele Fragen bleiben offen.Beide Mannschaften stehen mit je 8 Punkten auf Platz 6 und 7 im gesicherten Mittelfeld der Regionalliga-Tabelle, so dass sich die knapp 200 Zuschauer auf ein spannendes, abwechslungsreiches und gutklassiges Spiel freuen konnten.

VC-Trainer Niklas Peisl konnte bei der Aufstellung seiner Mannschaft diesmal aus dem Vollen schöpfen. Ihm standen auch wieder die drei talentierten U 20-Jugendspieler Richard Peemüller, Lukas Maase und Paul Schneider zur Verfügung, die ein Doppelspielrecht für die 2. Bundesliga und die Regionalliga haben und bereits am Vortag großen Anteil am klaren 3:0-Sieg im Zweitliga-Punktspiel ihrer Mannschaft gegen Hammelburg hatten.
So begann der VC Dresden in folgender Besetzung:
Z: Sören Thede
D: Richard Peemüller
AA: Paul Schneider, Daniel Nahhas
MB: Lukas Maase, Jakub Lenartowski
L: Marcus Herzberg

Im Laufe des Spieles wechselte VC-Trainer Niklas Peisl folgende Spieler ein: Nico Krückeberg, Gregorsz Palkiewicz, Jens Pollak und Yasin El Hendi, der nach einem mehrmonatigen Auswärtseinsatz im Rahmen seiner Berufsausbildung erstmals wieder im Kader stand.

Bei den Gastgebern standen mit Tino Walter und Georg Zobel zwei ehemalige VC-Spieler auf dem Feld, wobei vor allem Tino Walter mit seinen gefährlichen Angriffen und scharfen Aufschlägen Druck auf das VC-Team ausübte.

Richard Peemüller eröffnete das Spiel mit zwei gelungenen Angriffen, und das VC-Team zog mit 10:6 in Front. Unkonzentriertheiten bescherten den Peisl-Schützlingen den 11:11-Ausgleich. Nach dem 17:15 löste sich das VC-Team und gewann den 1. Satz mit 25:20. Den Satzball verwandelte Richard Peemüller.

Im 2. Abschnitt kam das VC-Spiel so richtig ins Rollen. Aus einer sicheren Annahme setzte Zuspieler Sören Thede seine Angreifer variabel ein. Lukas Maase mit krachenden Schnellangriffen in die gegnerischen 3 m-Zone, die ein anerkennendes Raunen bei den Zuschauern auslösten, sowie Daniel Nahhas, Richard Peemüller und Paul Schneider sorgten für den klaren und auch in dieser Höhe verdienten 25:14-Satzerfolg.

Damit waren eigentlich die Weichen klar auf einen 3:0-Erfolg der Gäste gegen den Aufsteiger gestellt. Sie dominierten auch die Anfangsphase des 3. Satzes bis zum 11:6. Danach schienen ihre Gedanken wohl schon mehr auf das anschließende Duschen gerichtet zu sein, denn sie brachten die Gastgeber durch verschlagene Angriffe und Aufgaben sowie eine lethargische Abwehr bei 12:12 wieder ins Spiel. Die Peisl-Männer gerieten anschließend mit 15:18 in Rückstand, hatten aber dann doch bei 24:22 ihren ersten Matchball, den Zuspieler Yasin El Hendi mit einem Aufschlag ins Netz vergab. Zwei Fehler von Paul Schneider bescherten anschließend den nie aufsteckenden Gastgebern bei 26:25 einen Satzball, den Tino Walter mit einem Ass gegen eine ungeordnete VC-Annahme zum 27:25-Satzerfolg vollendete.

Augenscheinlich hatten die VC-Männer aus diesem unnötigen Satzverlust nicht viel gelernt. Nach dem Motto „Hochmut kommt vor dem Fall“ spielten sie auch im folgenden Satz weiter unkonzentriert. Kein Spieler auf der VC-Seite des Feldes stemmte sich in dieser Phase gegen den unübersehbaren Abwärtstrend. Das war enttäuschend – und so gewinnt man auch keine Fans! Die Gastgeber punkteten gegen  lethargische VC-Männer mühelos und gewannen den Satz klar mit 25:17. Damit war aus einer sicheren 2:0-VC-Führung ein vom Potenzial der Mannschaften aus gesehen überraschendes 2:2 geworden. Die kampfstarken Gastgeber freuten sich über den einen Punkt, den sie schon einmal sicher hatten, und wollten nun verständlicherweise mehr.
Sie hatten dann im Tiebreak bei 14:13 auch schon Matchball, aber in einer nervösen Schlussphase hatten die VC-Männer das glücklichere Ende für sich und gewannen noch mit 18:16. Statt eines 3:0-Sieges, der sich nach dem 2. Satz abgezeichnet hatte, retteten sich die Peisl-Männer mit einer insgesamt unbefriedigenden Vorstellung noch zu einem glücklichen 3:2-Sieg.
Nach diesem Spiel besteht wohl im VC-Lager  ein größerer Gesprächsbedarf, bevor es am 3. Dezember, 17 Uhr in der Sporthalle Bürgerwiese gegen den Tabellenletzten TSV Leipzig 76 wieder um Regionalliga-Punkte geht. Die Fans – und nicht nur sie – erwarten dann vom VC-Regionalliga-Team ein anderes Auftreten.

Rolf Hiecke