Die Eric Grosche-Show
Mit einem 3:1 (27:29, 25:19, 25:13, 25:8)-Heimsieg gegen den unmittelbaren Verfolger VGF Marktredwitz festigte der VC Dresden seine Tabellenführung.
Bevor der konsequent leitende 1. Schiedsrichter Oliver Kraft das Spiel frei gab, gedachten die im Volleydome Bürgerwiese anwesenden Mannschaften, Schiedsrichter, Betreuer und Zuschauer in einer Schweigeminute den Opfern des grausamen, menschenverachtenden Attentats in Paris.
Der VC Dresden begann in folgender Aufstellung:
Z: Alex Meixner
D: Hannes Müller
AA: Eric Grosche, Martin Kroß
MB: Richard Peemüller, Christian Heymann
L: Robert Eckelt
Im Laufe des Spieles kamen Carsten Böttcher (AA), Daniel Schmitt (Zuspiel), und Paul Schneider (Mittelblock) zum Einsatz.
Von Beginn an entwickelte sich ein ausgeglichener Kampf. Die erfahrenen Gäste bewiesen nachdrücklich, dass sie zu Recht auf dem 2. Tabellenplatz liegen. Besonders ihr Kapitän Joschi Liebscher und der erfahrene Jan Forst waren im Angriff sehr erfolgreich. Dagegen kamen die Gastgeber durch Fehler in der Annahme und im Angriff nicht so recht ins Spiel, obwohl sie durch Eric Grosche mit zwei knallharten Assen gut gestartet waren. So blieb der Satz hart umkämpft, und die Gäste kamen bei 24:22 zu ihrem ersten Satzball. Die Dresdner hatten bei 26:25 die Chance zum Satzgewinn, aber der Satz ging schließlich mit 29:27 an die Männer aus Oberfranken.
Mit Beginn des 2. Abschnittes ersetzte Carsten Böttcher Martin Kroß, der keinen guten Tag erwischt hatte. Damit stabilisierte sich die Dresdner Annahme zusehends, und auch im Angriff trumpfte der Tabellenführer bedeutend stärker auf. Trotzdem konnten sich die VC-Männer gegen die kampfstarken Gäste, deren Block-/Feldabwehr gut auf das Dresdner Angriffspiel eingestellt war, nicht entscheidend absetzen. Bei 16:16 reagierte VC-Trainer Sven Dörendahl mit einem Zuspielerwechsel. Für Alex Meixner, der seine Sache durchaus gut gemacht hatte, kam Daniel Schmitt. Er setzte neue Akzente im Angriff. Die Entscheidung fiel bei 21:18, als Carsten Böttcher eine spektakuläre Aktion der Dresdner Feldabwehr mit einem erfolgreichen Angriff krönte. In der Schlussphase gönnte der VC-Coach seinem Youngster Richard Peemüller eine kleine Verschnaufpause und ersetzte ihn durch seinen zweiten Youngster Paul Schneider. Hannes Müller sorgte schließlich für den 25:19-Satzerfolg.
Im dritten Abschnitt musste der erfahrene Zuspieler der Gäste Toni Bican dem hohen Tempo des Spieles zunehmend Tribut zollen, so dass die Gastgeber von 11:11 locker auf 25:13 davon zogen und nach Sätzen mit 2:1 in Führung gingen, wobei vor allem Christian Heymann im Block und Angriff sehr erfolgreich war. In der Schlussphase des Satzes gab der Gästetrainer Cernousek seinen talentierten jüngeren Spielern eine Einsatzchance.
Zu Beginn des 4. Satzes sorgten Eric Grosche und Richard Peemüller für eine schnelle Vorentscheidung. Die VC-Männer dominierten mit ihren schnellen, variablen Angriffen das Spiel nach Belieben. Bei 16:7 begann dann die „Rocky Horror Show” (in Anlehnung an das wunderbare Musical von Richard O´Brien) des Eric Grosche. Mit Urgewalt hämmerte er seine knallharten Aufschläge ins gegnerische Feld und ließ der VGF-Annahme um Libero Petr Kořán keine Chance. Allein diese Serie war das Eintrittsgeld der begeisterten 260 Zuschauer wert. Sie fragten sich, ob er seine Serie bis zum Satzende durchzieht. Das tat er aber nicht. Er beendete sie bei 24:7. Der Satz endete schließlich 25:8.
VC-Trainer Sven Dörendahl war zufrieden: „Was Eric im letzten Satz abgezogen hat, ist schon beeindruckend. Bis auf den ersten Satz, als wir in Annahme und Angriff nicht akzeptable Schwächen zeigten, bin ich mit dem Spiel meiner Mannschaft zufrieden. Wir haben unser Ziel erreicht, den Vorsprung an der Tabellenspitze gegenüber den Verfolgern auszubauen. Allerdings warne ich vor übertriebener Euphorie, denn wir haben gerademal 6 der insgesamt 20 Spiele absolviert. Die Saison ist noch lang.“
Das nächste Spiel bestreiten die VC-Männer am Samstag, den 21. November, 20 Uhr beim TSV Friedberg. Das nächste Heimspiel findet am 28.11.15, 20 Uhr statt. Gegner ist die 2. Mannschaft des Zweitligisten ASV Dachau.
Rolf Hiecke