Leistungseinbruch nach gutem Start
Nach dem souveränen 3:0 Heimspielerfolg im Sachsenderby gegen Leipzig stand schon am nächsten Tag die Reise zum letzten Auswärtsspiel der Saison für die Männer vom Dentalservice Gust VC Dresden in der 2. Bundesliga Süd an. Gegen die auf Tabellenplatz 13 verweilenden Mainzer sollte die Leistung vom Vortag bestätigt und ein weiterer Sieg eingefahren werden.
Zu Beginn sah auch alles nach einem schnellen Erfolg für die Elbstädter aus. Im ersten Satz führte man zu den technischen Auszeiten mit 8:7 und 16:10, bevor am Ende Martin Kroß, der den verletzten Kapitän Paul Schneider ersetzte, den Satzball beim Stand von 24:18 verwandelte. Auch der zweite Satz wurde eine klare Nummer. Dabei ging es über die Stationen 8:3 und 16:11. Mit einem Aufschlagsass tütete erneut der stark spielende Martin Kroß den Satz (25:16) ein und sicherte den Gästen somit den ersten Punkt.
Zu diesem Zeitpunkt deutete nichts darauf hin, dass der Sieg noch mal in Gefahr geraten könnte. Doch auf einmal machte das Spiel eine Drehung um 180 Grad. Zu den technischen Auszeiten lagen die Dresdner zwar lediglich mit einem beziehungsweise zwei Zählern hinten, doch am Ende des Satzes hieß es 25:19 für die Mainzer. Die Dresdner mussten wieder einen Gang höher schalten, wenn sie den Sieg mit nach Hause nehmen wollen würden.
Mentalität hat entschieden
Die Mannen um Trainer Niklas Peisl gerieten im vierten Satz immer mehr ins Schleudern. Die Annahme funktionierte kaum noch. Am Ende kam das Team mit 25:14 unter die Räder. „Wir haben kein gutes Bild abgegeben“, berichtete Sportdirektor Sven Dörendahl. „Wenn wir siegreich gewesen wären, hätten wir das als einen Arbeitssieg verbucht. Die Hausherren haben zu Beginn nicht gut gespielt und so hätte auch unsere durchschnittliche Leistung zum Gewinnen gereicht. Doch unsere Gegner haben sich nicht aufgegeben und man konnte spüren, dass ein Ruck durch deren Mannschaft ging und sie das Spiel unbedingt noch drehen wollten“.
Genau das ist der Heimmannschaft auch gelungen. Mit einem 15:10 im Tie-Break krönten die Mainzer ihre Aufholjagd und belohnten sich dadurch mit zwei immens wichtigen Punkten im Abstiegskampf. „Diese Mentalität aufzubringen, auch wenn es mal nicht läuft, vermisse ich bei unserer Mannschaft. Wir gewinnen als Team, verlieren tut allerdings jeder Spieler für sich. Die Köpfe werden immer weiter gesenkt und der Spaß am Spiel geht komplett verloren. Daran müssen wir unbedingt arbeiten“, so Dörendahl.
Silberne MVP-Medaille geht an Martin Kroß
Aus einer 2:0-Führung wird eine 2:3-Niederlage. „So haben wir uns das natürlich nicht vorgestellt“, berichtete Martin nach dem Spiel. „Uns hat die Zwei-Satz-Führung unaufmerksam werden lassen. Die Mainzer haben kein gutes Spiel abgeliefert und wir waren gedanklich schon auf der Heimreise mit drei Zählern im Gepäck. Wir ließen das Spiel vor sich hinplätschern und die Mainzer kamen dadurch immer besser in die Partie hinein. Unsere Annahme wurde von Spielzug zu Spielzug instabiler und somit konnten wir auch kaum noch punkten. Das ist zwar sehr ärgerlich aber wir werden uns davon jetzt nicht entmutigen lassen. Wir haben noch drei Heimspiele vor uns, in denen wir die Niederlage gegen Mainz wettmachen wollen“, so Kroß.
Freiburg und Schwaig zu Gast im Volleydome
Dresden steht nach dem Vier-Punkte-Wochenende wieder auf Tabellenplatz 10. Die letzten drei Spiele der Saison werden die Elbstädter in heimischer Halle bestreiten. Zum Doppelspieltag empfängt das Team um Trainer Niklas Peisl am 24. April, um 20 Uhr, die FT 1844 Freiburg (9.), bevor am Sonntag, um 16 Uhr, das Match gegen den SV Schwaig (6.) ansteht. „Wir werden die letzten drei Spiele noch einmal alles in die Waagschale werfen und uns mit einer anderen Mentalität präsentieren. So eine Vorstellung wie gegen Mainz werden wir zu Hause nicht abliefern“, erklärte Dörendahl.
Nach wie vor sind keine Zuschauer zugelassen. Den Livestream zu den Spielen gibt es auf: www.livestream.vc-dresden.de
Text: Thorbjörn Klinkhart
Foto: André Rösler