VC-Männer enttäuschen in Grafing
Mit einer 1:3 (26:24, 16:25, 19:25, 21:25)-Niederlage bei TSV Grafing traten die Männer des VC Dresden die nächtliche Rückfahrt an.
Eine besondere Anerkennung haben sich die beiden Fahrer Sven Dörendahl und Lutz Hoffmann verdient, die die Mannschaft auf winterlichen Straßen und bei teilweise dichtem Schneefall sicher nach Bayern und zurück chauffierten. Mit einem Sieg in Grafing hätte sich die VC-Mannschaft bei ihnen in besonderer Form bedanken können. Doch daraus wurde nichts. Gegen engagiert kämpfende Grafinger, die im Kampf um den Klassenerhalt jeden Punkt benötigen, wäre eine Leistung wie zuletzt gegen Freiburg erforderlich gewesen. Doch davon waren die Dresdner diesmal ein ganzes Stück entfernt. Das zeigt auch das Titelbild, auf dem die VC-Männer nach Spielschluss nicht gerade sehr glücklich aussehen.
Nach ihrer unerwarteten Heimniederlage gegen Stuttgart, einem unmittelbaren Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, am vergangenen Wochenende war der Erfolgsdruck bei den Gastgebern besonders groß, was eigentlich für die Dresdner ein Vorteil hätte sein können.
Die Grafinger befolgten gegen den VCD die gleiche Taktik wie beim 3:0-Auswärtssieg im Hinspiel. Sie kam wohl im ersten Satz noch nicht so wie erwartet zum Tragen, denn er verlief bei stets leichter Führung der Bayern ausgeglichen. Bei 19:18 zogen die Gäste erstmals in diesem Spiel in Front. Doch bei 24:23 hatten die Gastgeber ihren ersten Satzball, der abgewehrt wurde. Im Gegenzug konterten die Dresdner und gewannen den ersten Abschnitt mit 26:24.
Ab dem 2. Satz erzielten dann die Gastgeber die erhoffte Dominanz. Mit knallharten Aufschlägen setzten sie die wenig sattelfeste VC-Annahme, bei der nur der erfahrene Carsten Böttcher überzeugen konnte, unter erheblichen Druck. Zudem konnte Grafings Zuspieler Fabian Wagner aus einer stabilen Annahme heraus ein variables Angriffsspiel aufziehen, das der diesmal löchrige Dresdner Block – am vergangenen Samstag gegen Freiburg noch das Paradestück der VC-Männer – nicht ausreichend unterbinden konnte. So waren die Sätze 2 und 3 schon sehr zeitig bei 16:9 bzw. 19:13 entschieden. Auch Auszeiten des VC-Coachs und die Spielerwechsel Eric Scholz für Paul Schneider (AA), Klaus Kunert für Christian Heymann (MB) und Paul Wegener für Hannes Fogut (L) brachten nicht die erhoffte Wende.
Im vierten Abschnitt führten die Gastgeber auch schon 17:13, als die Dresdner mit einem starken Zwischenspurt mit 19:18 in Front ziehen konnten, aber anschließend diese Führung durch eigene Fehler wieder aus der Hand gaben und schließlich den Satz mit 21:25 verloren.
So stand nach 93 Spielminuten der verdiente Sieg der Gastgeber fest, der von den 350 Zuschauern begeistert gefeiert wurde.
Der VC Dresden begann in folgender Aufstellung: Daniel Schmitt (Z), Richard Peemüller (D), Carsten Böttcher, Paul Schneider (beide AA), Lukas Maase, Christian Heymann (beide MB), Hannes Fogut (L).
Im Laufe des Spieles kamen Tilo Einsiedel, Eric Scholz, Klaus Kunert, Marcel Rosenlöcher und Paul Wegener zum Einsatz.
Als MVP wurden Daniel Kirchner (Grafing) und Carsten Böttcher (VCD) ausgezeichnet.
VC-Trainer Marco Donat: „Mit der Leistung meiner Mannschaft kann ich nicht zufrieden sein. Das war ein Rückfall in alte Zeiten. Der Leistungsabfall zum letzten Spiel gegen Freiburg war groß. Zudem fehlte bei uns auch die richtige Stimmung auf dem Feld. Im Block und in der Abwehr haben wir fahrig gearbeitet. Wir haben keinen richtigen Druck auf den Gegner aufbauen können. Dadurch hatte Grafing leichtes Spiel. Wie schon im Hinspiel haben sie uns mit guten Sprungaufschlägen und variablem Zuspiel den Zahn gezogen. Grafing war einfach besser.“
Trotz dieser Niederlage bleiben die VC-Männer erst einmal mit 24 Punkten auf Platz 6. Allerdings haben sie bereits zwei Spiele mehr ausgetragen als ihre Kontrahenten im unteren Tabellenfeld. Ein Ruhekissen bezüglich des Kampfes um den Klassenerhalt ist dieser Platz nicht, denn in den beiden kommenden Auswärtsspielen beim souveränen Tabellenführer Eltmann, der am Samstag Stuttgart klar mit 3:0 bezwang, und in Hammelburg, das gegenwärtig auf Rang 9 liegt und überraschend in Freiburg mit 3:1 gewann, hängen die Trauben sehr hoch, und es bedarf einer deutlichen Steigerung der VC-Männer.
Rolf Hiecke