Dank sächsischer Nachbarschaftshilfe Ziel erreicht
Der unangefochtene Spitzenreiter VC Dresden musste sein Heimspiel am 13. Februar gegen TSV Niederviehbach mit mindestens 3:1 gewinnen, um bereits vorzeitig den Staffelsieg in der Dritten Liga Ost klar zu machen. Mit dem 3:2 (15:25, 25:19, 25:14, 21:25, 15:12)-Sieg misslang wohl dieses Vorhaben, aber die Dresdner erfuhren sächsische Nachbarschaftshilfe aus Zschopau. Die Westsachsen besiegten den VC-Verfolger VGF Marktredwitz überraschend mit 3:0. Dadurch reichte den Dörendahl-Männern der hart erkämpfte 3:2-Sieg dann doch, um ihr angestrebtes Ziel zu erreichen.
Der VC Dresden begann in folgender Aufstellung:
Z: Daniel Schmitt
D: Martin Kroß
AA: Carsten Böttcher, Eric Grosche
MB: Richard Peemüller, Christian Heymann
L: Paul Wegener
Robert Eckelt und Alex Meixner wurden im Laufe des Spieles eingewechselt.
Hannes Müller fiel infolge Krankheit aus.
Die Gäste aus Niederbayern, die aktuell mit Rang 9 auf einem Abstiegsplatz liegen, waren mit dem klaren Ziel nach Dresden gefahren, auch beim souveränen Tabellenführer wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt mitzunehmen. Sehr gut von ihrem Trainer Daniel Kosnar auf den Gegner eingestellt, dominierten sie den ersten Satz. Mit gezielten Aufschlägen setzten sie die unsichere VC-Annahme unter Druck, so dass der Tabellenführer kaum zu einem ordentlichen Spielaufbau und damit zu erfolgreichen Angriffen kam. Da die Gastgeber selbst keinen Druck mit ihren Aufschlägen erzeugten, stellten die Gäste mit ihren Schnellangriffen über die Mitte auch die VC-Abwehr vor große Probleme. Nach nur 17 Minuten stand der klare 25:15-Satzerfolg der Niederbayern fest. Die vom VC-Coach vorgenommenen Wechsel auf der Liberoposition (Robert Eckelt für Paul Wegener bei 12:20) und im Zuspiel (Alex Meixner für Daniel Schmidt bei 12:22) waren wohl schon vorbereitend für den kommenden Satz.
Auch zu Beginn des zweiten Satzes änderte sich erst einmal nichts. Die Gäste zogen auf 10:6 in Front. Bei diesem Stand übernahm Daniel Schmitt für Alex Meixner wieder das Kommando im Dresdner Team. Eric Grosche, Richard Peemüller und Martin Kroß schafften den 11:11-Ausgleich und damit auch die Wende in diesem Abschnitt. Vor allem Martin Kroß, immer wieder von Daniel Schmitt gut eingesetzt, punktete nach Belieben. So konnten die Hausherren den Satz mit 25:19 für sich entscheiden und hatten damit wieder den angestrebten 3:1-Erfolg im Visier.
Im dritten Abschnitt lief dann das schnelle, sichere Angriffsspiel des Tabellenführers auf gewohnten hohen Touren. Gegen die variablen Angriffe von Eric Grosche, Carsten Böttcher und vor allem Martin Kroß waren die Gäste nun sichtlich überfordert. So erzielte Eric Grosche mit einem Ass den 25:14-Satzball.
Die Bayern steckten diesen Satzverlust überraschend gut weg und fanden im vierten Abschnitt zu ihrem Spiel zurück. So entwickelte sich ein spannendes Spiel mit ständig wechselnden Führungen. Bei 9:12 ersetzte der VC-Coach Carsten Böttcher durch den jungen Paul Schneider, der sich sofort gut einfügte. Die Vorentscheidung in diesem Abschnitt fiel nach dem 17:17, als Eric Grosche einen Angriff verschlug und anschließend zweimal vom gut eingestellten Gästeblock abgefangen wurde. Diesen Vorsprung verteidigten die Niederbayern bis zum 25:21-Satzgewinn. Es stand 2:2 nach Sätzen. Die Gäste hatten mit einem Punkt ihr Minimalziel erreicht und wollten nun mehr. Für die Dörendahl-Männer war dagegen das angestrebte Minimalziel, der 3:1-Erfolg, außer Reichweite geraten.
Im Tiebreak liefen die VC-Männer, bei denen Paul Schneider auf dem Feld blieb, anfangs ständig einem Rückstand hinterher. Bei 1:3 wechselte Sven Dörendahl erneut seine Zuspieler. Alex Meixner, der neue Impulse setzte, kam für Daniel Schmitt. Bei einer 8:6-Führung der Gäste wurden letztmalig die Seiten gewechselt. In der Schlussphase setzte sich dann die größere Angriffswucht des Tabellenführers durch. Martin Kroß glich zum 8:8 aus, Eric Grosche mit einem raffinierten Leger zum 11:8 und ein erfolgreicher Block von Christian Heymann sorgten für die 12:8-Vorentscheidung. Die Gäste verkürzten wohl noch einmal auf 11:13, aber Eric Grosche und Martin Kroß, der beste Dresdner Angreifer an diesem Tag, hämmerten nach insgesamt 91 Spielminuten ihr Team zum 15:12-Satzerfolg und damit zum hart erkämpften 3:2-Sieg. Die 250 Zuschauer sahen ein packendes Drittliga-Spiel, an dem beide Teams ihren Anteil hatten.
Bei beiden Mannschaften kam erst einmal nicht die große Freude auf. Die Gäste haderten mit dem einen Punkt, den sie hier in Dresden im Abstiegskampf haben liegen lassen, und die VC-Männer über die vertane Chance des angestrebten Minimalzieles, den 3:1-Erfolg. Als die Kunde aus Zschopau über die Niederlage von Verfolger Marktredwitz kam, erhellten sich die Gesichter der VC-Männer. Sie können nun am nächsten Samstag entspannt zum Auswärtsspiel nach Marktredwitz fahren.
VC-Trainer Sven Dörendahl war mit der Leistung seines Teams insgesamt nicht zufrieden: „Die schwankende Leistung meiner Mannschaft war das Spiegelbild des Trainings in dieser Woche. Die Gäste waren vor allem mit ihrem starken Block der erwartet schwere Gegner. In der Schlussphase haben wir etwas Glück gehabt.“
Mit diesem Sieg hat die VC-Mannschaft vorzeitig für die sportliche Entscheidung im Kampf um den Aufstieg in die 2. Bundesliga gesorgt. Nun ist der Vereinsvorstand in der Pflicht, die finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen für einen Zweitliga-Start zu schaffen. Die dafür erforderlichen Arbeiten laufen auf vollen Touren.
Rolf Hiecke