Fünf Spieler verabschieden sich mit Aufstieg
Mit Tino Walter, Ritchie Riedel und Moritz Mitbauer verlassen drei gestandene Spieler die 1. Männermannschaft des VC Dresden. Die Saison 2019/20 war für sie die letzte im Leistungssport. Mit Mika Püschmann und Sören Thede verabschieden sich zudem zwei Nachwuchs-Talente aus dem Team. Einen zieht es weit weg.
Vorarbeiter hat gute Vorarbeit geleistet
Mit seiner linken Hand sorgte Moritz Mitbauer immer wieder für einen Überaschungseffekt beim Gegner. Doch die Schulter hat dabei so viel abbekommen, dass sie die Belastung nicht mehr aushält, die nun in der 2. Bundesliga auf die Spieler wartet.
Mitbauer hat sein Sportler-Leben lang für keinen anderen Verein gespielt als für den VC Dresden. Nun will er seine berufliche Entwicklung in den Vordergrund stellen. Der Vorarbeiter im Garten- und Landschaftsbau bereitet sich auf seine Ausbildung zum Meister vor. Das setzt neue Prioritäten.
Vorarbeit im Verein hat der 25-Jährige nicht nur in der Vorsaison geleistet, als er mit für die nötigen Punkte gesorgt hat, die es dem VCD überhaupt erst möglich machten, trotz Corona-bedingtem Saisonabbruch noch eine Aufstiegschance am grünen Tisch wahrzunehmen.
Auch in der traurigen Saison 2014/15, die der VCD im zweiten Jahr in der 1. Bundesliga mit der Insolvenz beenden musste, gehörte Mitbauer zu den Vorarbeitern für die Zukunft. Denn da war er als Diagonal-Angreifer wichtiger Teil der Regionalliga-Mannschaft, die eine sensationell gute Saison spielte und den Aufstieg in die 3. Liga sicherte. Das hatte den Verein enorm stabilisiert.
Nun will er mal Abstand vom harten Volleyball-Training gewinnen. Im Verein wird er aber bleiben. Das werden die Trainer in den unterklassigen Mannschaften des Vereins gern hören, denn überall werden schließlich zuverlässige Vorarbeiter gebraucht.
Kapitän geht von Bord
Mit Abschluss der vergangenen Saison hat sich auch Tino Walter vom Leistungssport beim VC Dresden verabschiedet. Mit der am Ende glücklichen Aufstiegssaison schließt sich für ihn ein Kreis. Als er als A-Jugendlicher zum VC Dresden kam, wurde er auf Anhieb mit der Mannschaft Zweiter bei der Deutschen Meisterschaft in dieser Altersklasse. Nun ist es der Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Dort ist der 32-jährige Außenangreifer schon aufgelaufen und hat sogar in der 1. Bundesliga mit dem VCD wertvolle Erfahrungen gesammelt. Nicht zuletzt deshalb war er der Kapitän der stark verjüngten Mannschaft.
Für zwei Jahre wechselte Tino zwischenzeitlich zum Dresdner SSV. Seit 2017 gehörte Tino dann wieder zur 1. Mannschaft des VC Dresden.
Herausforderung in Übersee
Sören Thede gehörte zu jenen Spielern, die sich im Verlauf der vergangenen Saison enorm gesteigert haben. Sein bestes Spiel machte der 19-Jährige auswärts beim VSV Jena, wo er folgerichtig auch zum MVP gewählt wurde.
Fünf Jahre spielte er in Dresden. Zuvor war er von der Volleyball-Hochburg Schwerin ans Internat des Sportgymnasiums in Dresden gewechselt. Nun hat er Großes vor.
Ab August dieses Jahres hat er ein Sportstipendium an der Universität in Quincy im US-Bundesstaat Illinois. Die Stadt liegt am Mississippi und etwa vier Autostunden von Chicago entfernt. In Quincy wird er im Team der Uni spielen und Business Management studieren.
Die Herausforderung ist groß. Das Team ist zwar offiziell in die Division zwei eingestuft. Es kommt während der Saison aber auch zum Aufeinandertreffen mit regionalen Teams der 1. Division, also der 1. Liga in den USA. Noch müssen allerdings die letzten Formalitäten für die Einreise erledigt werden. Wegen der Corona-Einschränkungen hatte sich zuletzt einiges verzögert.
Stabile Stütze des Vereins
Ritchie Riedel sorgte als Libero und universell einsetzbarer Spieler immer für Sicherheit und Stabilität im Team. Mit seiner körperlich guten Verfassung untermauert er das auch äußerlich.
Berufsbedingt war ihm im Sport allerdings nicht so viel möglich, wie sich mancher gewünscht hätte. Dem Leistungssport in der 1. Mannschaft sagt er nun zwar adé, bleibt dem Verein aber weiter erhalten.
Ritchie steht nun dem Regionalliga-Team zur Verfügung. In dieser vierten Liga sollte er gut aufgehoben und gebraucht sein. In dem Team spielen viele Nachwuchs-Talente des VCD. Seine Erfahrung und die Tipps des 30-Jährigen könnten bei der Entwicklung junger Spieler durchaus hilfreich sein.
Berufsausbildung geht vor
Die vergangene Saison war für den jungen Mika Püschmann eher eine Leidenszeit als alles andere. Zu Saisonbeginn hatte er sich so viel vorgenommen. Dann warfen ihn jedoch Krankheiten zurück, der Mannschaft konnte er kaum helfen.
Nun bricht der 18-Jährige komplett die Zelte in Dresden ab. Das hat aber nicht mit der Gesundheit zu tun. Mika ist wieder fit. Er hat sich aber für ein duales Studium Maschinenbau in Braunschweig entschieden. Mit einem Abi-Durchschnitt von 1,4 hat er beste Voraussetzungen dafür.
Wenn es die Zeit erlaubt, will er mal beim USC Braunschweig anklopfen. Die erste Mannschaft spielt in der 2. Bundesliga Nord, die zweite in der Regionalliga. Dort herrschen also ähnliche Verhältnisse wie beim VC Dresden. Den will er diese Saison aber auf jeden Fall mal als Zuschauer sehen, wie er sagt.
Der VC Dresden wünscht allen fünf Sportlern viel Erfolg bei dem, was sie nun angehen werden.
Gunnar Klehm